European Medicines Agency's (EMA) Executive Director Prof. Guido Rasi (Foto) hat sich gestern zum Umzug seiner Agentur geäußert. Von London geht es nach Amsterdam. In seiner Rede betonte Rasi: "In einer Mitarbeiterumfrage, die letztes Jahr durchgeführt wurde, sagten über 80% unserer 900 Mitarbeiter, dass sie bereit wären, mit der Agentur nach Amsterdam zu ziehen. Es war ihr bevorzugter neuer Standort." Doch ganz reibungslos wird sich der Umzug wohl nicht gestalten.
Vor der Entscheidung, welche andere EU-Stadt - Deutschland hatte sich mit Bonn beworben - die EMA von nun an "beherbergen" wird, äußerten viele Pharmaunternehmen ihre Besorgnis. Denn durch den Umzug werden ja Zulassungsprozesse erst einmal unterbrochen werden müssen. So sagte Rasi auch: "Die physische Umsiedlung der EMA in ein neues Gastland ist die größte Herausforderung, der sich die EMA seit ihrer Gründung gegenübersieht. Eine große Organisation wie die EMA an einen neuen Ort zu verlegen, ist unter allen Umständen ein komplexes Unterfangen. Es wird noch schwieriger durch den ehrgeizigen Zeitrahmen, den wir erhalten: Wir müssen vom ersten Tag des Brexit bis zum 30. März 2019 in Amsterdam ansässig sein."
Das Gebäude für die EMA ist bisher noch nicht bezugsfertig, sondern es wird zuerst in provisorischen Räumlichkeiten gearbeitet. "Es wird unseren "Business Continuity Planning"-Modus verlängern, was bedeutet, dass wir länger brauchen, um wieder zum normalen Betrieb zurückzukehren, in dem wir wieder wichtige öffentliche Gesundheitsaktivitäten durchführen können, die über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen", erklärt Rasi.
Es soll nun unter Hochdruck an dem neuen EMA-Gebäude weitergearbeitet werden, so dass ab dem 1. Januar 2019 alle Mitarbeiter vor dem 30. März 2019, wenn das Vereinigte Königreich aus der EU austritt, schrittweise von London nach Amsterdam umsiedeln können.
In alle Richtungen versucht Rasi, zu beruhigen: "Seien Sie versichert, dass wir bei der EMA alles tun werden, damit dieser doppelte Umzug funktioniert. Weil wir alle wissen, was hier auf dem Spiel steht: die Aktivität sicherzustellen, die allen Bürgern in Europa zugute kommt und die öffentliche Gesundheit schützt."
30.01.18