Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) und das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) arbeiten zusammen. Das Ziel dabei ist, die Qualitätssicherung bei der medizinischen Versorgung von Patient:innen insgesamt einfacher und praxisnaher zu machen. Dabei spielt das IQTIG eine ähnliche Rolle wie das IQWiG bei neuen Medikamentenzulassungen: "Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G‐BA) entwickelt das Institut Qualitätssicherungsverfahren und beteiligt sich an deren Durchführung." Und nun hat es die Aufgabe, ein Konzept und Verfahren "zur kontinuierlichen und systematischen Identifizierung von Versorgungsbereichen mit relevanten Qualitätsdefiziten anhand der Einbeziehung von Literaturrecherchen, Routinedaten oder anderen Informationsquellen (z. B. Daten aus der Versorgungsforschung, hochwertigen Leitlinienempfehlungen, Registern oder Behandlungsfehlerstatistiken)" zu erarbeiten.
Ganz wichtig wird es sein, bestehende Datenquellen bzw. Routinedaten für diesen methodischen Ansatz stärker zu nutzen. Mit einer neu entwickelten Methodik zur qualitativen Ergebnisbeurteilung soll außerdem besser zwischen rein rechnerischen Auffälligkeiten und tatsächlichen Defiziten unterschieden werden können. Dies soll eine vertiefte Ursachenanalyse von Einzelergebnissen und ggf. von solchen auf Systemebene (z. B. betroffene Leistung, Fachabteilung, Einrichtung) ermöglichen sowie Maßnahmen zulassen, um Qualitätsanforderungen durchzusetzen.
Karin Maag, unparteiisches Mitglied des G-BA, betont: "Hinter jedem einzelnen Ansatz steht für mich: Aufwand und Nutzen bei der Qualitätssicherung müssen zusammenpassen. Nur so können wir alle an der Qualitätssicherung Beteiligten mitnehmen und tatsächlich für mehr Patientensicherheit in der Gesundheitsversorgung sorgen."
Was ist die datengestützte Qualitätssicherung?
Der G-BA entwickelt sogenannte datengestützte Qualitätssicherungsverfahren, mit denen die Qualität der medizinischen Patientenversorgung gemessen, dargestellt und einrichtungsübergreifend verglichen werden kann. Solche datengestützten Qualitätssicherungsverfahren gibt es schon heute z. B. bei Brustkrebsoperationen oder Hüftgelenkseingriffen. Die Ergebnisse aus der Datenanalyse helfen Leistungserbringern, ihre Behandlungsqualität im Vergleich mit anderen einzuschätzen und zu verbessern. Normative Basis ist die Richtlinie zur datengestützten einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung (DeQS-RL).
Das Eckpunktepapier unter:
https://www.g-ba.de/downloads/39-261-5386/2022-04-21_DeQS-RL_Eckpunkte_Weiterentwicklung.pdf