Durch ein wissenschaftlich entwickeltes Screening kann die App, Depressionen erkennen und dokumentieren. Die App begleitet die Nutzer mit drei täglichen Frageblöcken zu ihrem emotionalen und körperlichen Wohlbefinden, wie "Machen es dir deine Beschwerden schwerer, deine Verpflichtungen zu erfüllen?" oder "Traust du dir gerade weniger zu?", die anschließend durch einen adaptiven Algorithmus ausgewertet werden, der sich an jeden einzelnen Nutzer anpasst. Nach dem Screening gibt die App alle zwei Wochen eine Einschätzung darüber ab, ob und wie stark ausgeprägt Symptome einer Depression vorliegen. Auf Wunsch kann das Ergebnis als Arztbrief zusammengefasst werden. Mehr als 220.000 dieser Arztbriefe hat Moodpath bereits weltweit erstellt.
Das Screening findet per Smartphone und in Echtzeit statt, dadurch können Stimmungsverläufe deutlich präziser aufgezeichnet und Symptome besser erkannt werden. Kurse der App bieten Übungen und Techniken aus der Verhaltenstherapie, die jederzeit abrufbar sind und das emotionale Wohlbefinden steigern können. Die lange Wartezeit auf einen Therapieplatz soll dadurch überbrückt und eine psychotherapeutische Behandlung sinnvoll unterstützt werden.
Prof. Dr. Johannes Zimmermann, Universität Kassel, findet die App hilfreich: "Die offene Forscher-Plattform, die mithilfe der Moodpath User entsteht, eröffnet Wissenschaftlern neue Einsichten in individuelle Depressionsverläufe und Zusammenhänge zwischen erlebten Situationen, Emotionen und Symptomen." Und Prof. Dr. rer. medic. Harriet Salbach, Psychotherapeutin und Coach, ergänzt: "Therapietools wie Moodpath erlauben einen Blick auf längere Verläufe und geben dem Patienten orts- und zeitunabhängig Zugang zu wertvollen Inhalten."
PM-eReport 2/2019