Digitaler Ausbau des Außendiensts


Für Franziska Bayer und Max Erkrath, beide Principal bei SEMPORA, ist ganz klar, dass „der Außendienst der Zukunft neben dem persönlichen Kontakt zunehmend digitale Vertriebsstrategien und Tools wird einbinden müssen. Folglich bedarf es jetzt und auch künftig eines guten Mix aus analogen und digitalen Maßnahmen im Vertrieb, um langfristig konkurrenzfähig zu sein.”

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SEMPORA Apothekenmarktstudie 2022 

Der Sempora-Untersuchung des deutschen Pharmamarkts zufolge, tut sich einiges: Durch Corona schreitet die Digitalisierung voran und wird durch das E-Rezept weiter an Dynamik gewinnen. Bei der Zusammenarbeit von Apotheken und OTC-Herstellern dagegen scheint es gerade vor dem Hintergrund der fortschreitenden Veränderungen nicht so gut auszusehen. Denn die Betreuung durch OTC-Pharmahersteller wird bei fast allen Apotheken schlechter bewertet als noch im Vorjahr. 

Mehr Unterstützung durch Hersteller

Beide erklären dazu: “Gerade OTC-Player, die bis zum Ausbruch der Pandemie noch gänzlich auf den analogen Vertrieb gesetzt hatten, traf die Krise besonders hart. Besonders deutlich hat die Corona-Pandemie doch gezeigt, dass sie ein Katalysator für Veränderungen ist.” 

Dabei könnten Hersteller die Apotheken bei der Digitalisierung unterstützen: 72% der Apotheker:innen wünschen sich Weiterbildungen und Schulungen zum Thema Digitalisierung von den Herstellern. Denn 62% fühlen sich aktuell bei diesem Aspekt noch überfordert. Dabei ist die große Mehrheit von den Vorteilen überzeugt. 64% betrachten die steigende Digitalisierung als große Chance. Und 95% der Befragten meinen, dass digitale Maßnahmen notwendig sind, um zukunftsfähig zu bleiben.  

Weitere Herausforderungen

Und die Herausforderungen werden nicht kleiner, da 81% der befragten Apotheker:innen von einer Konsolidierung durch Online- und Versandapotheken ausgehen. Aus Sicht der Hersteller und Apotheken werden DocMorris, Gesund.de und der Shop Apotheke Marktplatz in Zukunft die höchste Bedeutung unter den Plattformen haben. 

Neben traditionellen Apothekenversandhändlern durchdringt auch Amazon immer weiter den Markt: “Bereits die Hälfte der Verbraucher können sich vorstellen, rezeptfreie Medikamente auf Amazon zu bestellen und 44% würden Amazon gegenüber anderen Versandapotheken vorziehen. Dieser enorme Zuspruch zeigt wie wichtig es ist, dass sich Hersteller zügig Gedanken machen, wie ihre eigene Amazon-Strategie aussieht“, betont Ulrich Zander, Managing Partner. Was für die eine Seite eventuelle eine Chance ist, ist für die andere Seite besorgniserregend. Die Apotheker:innen sehen den Einstieg von Amazon in den Medikamentenversand als das größte Risiko an. 

Beim E-Rezept sind sich Hersteller und Apotheker einig, dass sich die stationäre Apothekenlandschaft auf Dauer verändern wird. Vor allem wird es zu einer Umsatzsteigerung der Versandhändler führen. Über die Hälfte der Konsumenten können sich eine E-Rezept Einlösung vorstellen, jedoch fühlen sich 64% noch nicht ausreichend informiert. 70% der Apotheken sagen, dass sie gut auf die Einführung des E-Rezeptes vorbereitet sind. 

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