Ausbildungsbilanz 2022: Mehr Ausbildungsplätze in Chemie und Pharma


Mit 9.265 neu angebotenen Ausbildungsplätzen lag die Branchen-Bilanz 2022 über den Ergebnissen des Vorjahres (8.575 Plätze). Das große Aber: Der Pool geeigneter Kandidat:innen für eine Ausbildung wird kleiner.

Initiative Elementare Vielfalt: Nachwuchs motivieren und gewinnen.

 

So konnten rund 10% der Ausbildungsplätze bislang nicht besetzt werden (2021: 7,5%). Die Übernahmequote liegt mit 94% auf einem hohen Niveau. Für die Chemie- und Pharmaindustrie ist die duale Ausbildung ein wesentlicher Schlüssel für eine langfristige Fachkräftesicherung. Aktuell befinden sich rund 25.000 junge Menschen in der Ausbildung zu einem der über 50 naturwissenschaftlichen, technischen oder kaufmännischen Berufe der Chemie-Branche.

Besonders nachgefragt sind bei den Unternehmen derzeit Produktionsberufe wie Chemikant oder Pharmakant, aber auch Berufe der Instandhaltung wie Elektroniker, Industriemechaniker oder Mechatroniker. Gleiches gilt für Ausbildungsberufe und duale Studiengänge im IT-Bereich.  

Ausbau digitales Azubi-Marketing

Die Branche investiert in das digitale Azubi-Marketing: Über die Ausbildungskampagne „Elementare Vielfalt (ElVi)“ stehen den Unternehmen viele Maßnahmen zur Verfügung, um geeignete Kandidat:innen anzusprechen, zum Beispiel durch eine digitale Ausbildungsplatzbörse, interaktive Social-Media-Formate bei Instagram und TikTok, Influencer-Marketing oder digitale Tools zur Berufsorientierung wie dem ElVi-Ausbildungsfinder oder dem 360°-Ausbildungsquiz.

Die ElVi-Kampagne wurde sogar 2021 mit dem deutschen Preis für Online-Kommunikation (DPOK) ausgezeichnet.  

Dennoch: Zuversicht in schwierigen Zeiten

BAVC-Hauptgeschäftsführer Klaus-Peter Stiller bezeichnete die Steigerung der angebotenen Stellen als „Signal der Zuversicht in schwierigen Zeiten“. Die Betriebe konzentrierten sich nicht ausschließlich auf die kurzfristigen Probleme durch hohe Energiekosten; ebenso wichtig seien die langfristigen Herausforderungen wie Dekarbonisierung, Digitalisierung, Demografie und Nachhaltigkeit.

„Die Branche investiert in den Nachwuchs und verbessert so auch ihre eigenen Zukunftsperspektiven. Dieses Engagement ist zugleich eine Verpflichtung für die Politik, schnell, flächendeckend und unbürokratisch für eine echte Entlastung der Betriebe bei Strom und Gas zu sorgen, damit Chemie-Produktion in Deutschland wettbewerbsfähig bleibt,“  betont Stiller.

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