Digitale Berufsbilder sollen medizinisches Personal entlasten


Eine große Belastung im Gesundheitswesen ist der Verwaltungsaufwand. Er kostet Pflegekräfte wertvolle Zeit, die für Patient:innen fehlt. Das führt sogar zu Kündigungen – und verschärft damit den Pflegenotstand. Die Technologie-Organisationen VDE fördert nun gezielt digitale Qualifizierungen.

Foto: Screenshot Twitter VDE Group

Administratives nimmt zu viel Zeit weg

Allerorts fehlt es an Pflegekräften. Zusätzlich binden administrative Aufgaben in den vergangenen Jahren immer mehr Kapazitäten. Pflegerinnen und Pfleger beklagen häufig, dass sie ihren Beruf nicht mehr so erfüllen können, wie sie gerne möchten. Denn die Patient:innen kommen mit ihren Bedürfnissen oft zu kurz. Mehr Digitalisierung könnte hier Abhilfe schaffen. Dafür braucht es wiederum entsprechende Kompetenzen für die Arbeitsplätze im Gesundheitswesen.

Berufsbilder DTA und DTF

Das passende Berufsbild liefern Digital Technische Assistenten (DTA) oder Digital Technische Fachangestellte (DTF). Die Messung von Gesundheitsdaten per App, die elektronische Gesundheitskarte, die Kommunikation zwischen Ärzten, Pflegekräften und Krankenhaus über eine digitale Plattform sind nur einige Beispiele für ihren Tätigkeitsbereich. Werden digitale Technologien angewendet, entlasten sie medizinisches Personal deutlich – wenn sie denn verfügbar sind. 

Um die Aus- und Weiterbildung attraktiver zu gestalten, vereinheitlicht die Informationstechnische Gesellschaft im VDE (VDE ITG) jetzt die berufliche Qualifizierung von DTA und DTF durch Qualifizierungsstandards und macht sie damit vergleichbar.

Hierfür hat VDE ITG eigens den Beirat Qualifizierungsrichtlinie HealthCare QHC unter dem Vorsitz von Johannes Dehm von Digital eHealth Management und Prof. Kurt Becker von der Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft gegründet.

„Unser Ziel ist es, mehr Menschen für eine Aus- bzw. Weiterbildung in dem Bereich zu begeistern, um die medizinische Versorgung in Kliniken, anderen Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen, Gesundheitsämtern zu verbessern“, erklärt Dehm. „Es kann nicht sein, dass eine Pflegekraft oder eine medizinische Fachkraft mehr Zeit für die Administration als für die Patienten aufbringt.“ 

Die ersten Qualifizierungsmodule in der VDE Anwendungsregel „Digitale Qualifizierung im Gesundheitsbereich, Grundlagen“ sind veröffentlicht und werden schon von Bildungseinrichtungen umgesetzt. Diese Module sind für die Zertifizierung von Bildungseinrichtungen als Standard für die Fort- und Weiterbildungszentren gültig. Auch eine Bildungseinrichtung ist laut dem Experten bereits zertifiziert.

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