Das Thema Vereinbarkeit betrifft Mütter u n d Väter. (Photo by Surface on Unsplash)
Vereinbarkeit spielt eine große Rolle
Roman Gaida ist ein „Working-Dad-Autor“ und Manager in einem Fortune-500-Unternehmen. Gegenüber Hays betont er: „In der aktuellen Personalnot können sich Unternehmen nicht mehr den Luxus leisten, ausschließlich in der eigenen Blase zu rekrutieren und auf all diejenigen zu verzichten, die nicht in ihre Schablone passen. Sie müssen sich umorientieren, neue Talentpools identifizieren und ein Arbeitsumfeld schaffen, das auf individuelle Bedürfnisse Rücksicht nimmt. Der Markt wird sich hier selbst regulieren. Unternehmen, für die Vereinbarkeit keine Rolle spielt, werden schlicht keine Talente mehr finden oder nur noch solche, für die nur der monetäre Aspekt zählt. Die sind dann aber auch schnell wieder weg, sobald sie ein attraktiveres Angebot erhalten.“
Gelebte Vereinbarkeit: Zeichen einer gesunden Unternehmenskultur
Und eine „gesunde Unternehmenskultur unterstützt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sie ist weniger an Hierarchien orientiert als vielmehr an gemeinsamen Werten und Zielen. Sie beurteilt Mitarbeitende nach den Ergebnissen ihrer Arbeit, nicht nach der im Büro verbrachten Zeit. Sie öffnet Räume, in denen sich Mitarbeitende offen und wertschätzend Feedback geben sowie Erfolge und Misserfolge transparent miteinander teilen können. Themen wie Vereinbarkeit oder Diversity resultieren ganz selbstverständlich aus einer solchen Kultur und sind dann kein Alleinstellungsmerkmal mehr,“ führt er weiter aus.
Gaida als Europa-Bereichsleiter hat ein Buch über Working Dads geschrieben, weil er findet, dass an männlichen Role Models in der Wirtschaft fehlt. Er gibt außerdem zu bedenken: „Es gibt unglaublich viele Mentorinnen und Mentoren für Karriere oder Leadership. Aber für das Thema Vereinbarkeit, zumal aus männlicher Perspektive? Fehlanzeige! Stattdessen habe ich wie ein Mantra immer wieder diesen einen Satz gehört: „Karriere und Familie – das geht nicht!“ Diese negative Haltung hat mich angespornt, alle vom Gegenteil zu überzeugen.
Und so habe ich als einer der ersten Männer angefangen, meine Erfahrungen als Manager und Vater von Zwillingen in den sozialen Medien zu teilen. Die Resonanz war enorm, denn viele Männer wollen heute beides – sie wollen Erfolg im Job und gleichzeitig ihre Vaterrolle aktiv gestalten. Dazu gehört mehr, als am Samstagnachmittag ein Eis für die Kinder zu kaufen. Working Dads teilen sich auch den viel zitierten „Mental Load“ mit ihren Partnerinnen oder Partnern und agieren als soziale Vorbilder für ihre Kinder. Dafür müssen sie jedoch Zeit mit ihnen verbringen. Dass das nicht immer einfach ist, sich aber durchaus mit Karriere verbinden lässt, wollte ich in meinem Buch zeigen.“
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