Ernüchternde Bilanz: Zu wenig Frauen in Ärzte-Gremien


Der Verein Spitzenfrauen Gesundheit ist ernüchtert über die Ergebnisse der abgeschlossenen Wahlen der Vorstände und Vertreterversammlungen in den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen (KZVen).

Der Verein Spitzenfrauen Gesundheit sieht die Rolle der Frauen noch nicht in Spitzenämtern widergespiegelt. (Foto von Anja Bauermann auf Unsplash)

Kaum Frauen in Vorstandsämtern

„Unsere Bilanz ist ernüchternd. Bei den Kassenzahnärztlichen Vereinigungen sind von 43 Vorstandsämtern gerade einmal 11 Posten von Frauen besetzt, bei den Kassenärztlichen Vereinigungen sind es sogar nur 9 von 40 Vorstandsämtern. 8 von 17 KVen und 8 von 17 KZven haben keine einzige Frau im Vorstand, und das, obwohl seit Ende des vergangenen Jahres eine Regelung im Krankenhauspflegeentlastungsgesetz klare Regelungen zur Parität in den Vorstandsämtern vorsieht“, kritisiert der Verein Spitzenfrauen Gesundheit. Bis ganz oben an die Spitze der Organisationen hat es nur ein Bruchteil der Frauen geschafft: Vier Frauen bei den KVen und eine Frau bei den KZVen sind Vorstandsvorsitzende.

Auch bei den Vertreterversammlungen der KVen und KZVen sind die Frauen in der Minderheit. Die Spitzenämter (Vorsitz/Stellvertretung) sind mehrheitlich von Männern besetzt. Bei den KVen sind 6 der 35 Spitzenämter und bei den KZVen 8 der 37 Spitzenämter von Frauen besetzt. Der Anteil der Frauen bei den Mitgliedern der Vertreterversammlungen liegt durchschnittlich gerade einmal bei einem Drittel. Zum Vergleich: In der ärztlichen Versorgung liegt der Frauenanteil teilweise bereits bei 50%.

Konkrete Forderungen der Spitzenfrauen Gesundheit

  • Bei der Nachbesetzung von Ämtern in Vorständen, in denen es derzeit keine Frau gibt, muss mindestens mit einer Frau besetzt werden.
  • Die gesetzliche Regelung für Vorstandsämter muss ab der kommenden Amtsperiode auch für die Spitzenpositionen in den Vertreterversammlungen gelten.
  • Die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen sind aufgefordert, mehr Frauen in die Gremienarbeit der Vertreterversammlungen einzubeziehen. Ziel sollte die Parität in den Vertreterversammlungen und Ausschüssen sein. Bei Nachbesetzung von VV- und Ausschussmitgliedern sollten Frauen bei gleicher Eignung bevorzugt werden.
  • Die aufzustellenden Wählerlisten für die kommende Amtsperiode (2029 bis 2034) sollten paritätisch besetzt sein, um den wachsenden Frauenanteil in der ambulanten Versorgung realistisch abzubilden.

 

Erhalten Sie jetzt uneingeschränkten Zugriff auf alle interessanten Artikel.
  • Online-Zugriff auf das PM-Report Heftarchiv
  • Aktuelle News zu Gesundheitspolitik, Pharmamarketing und alle relevanten Themen
  • 11 Ausgaben des PM-Report pro Jahr inkl. Specials
Mehr erfahren