Hays Fachkräfte-Index Q1/2023: Fokus Finanzen und HR


Laut Hays stehen die Zeichen wieder deutlich auf Personalausbau. Vor allem HR-Fachkräfte und Finanzexpert:innen werden gesucht, der Life-Science-Bereich hat sich auf ein normales Niveau eingependelt.

Im ersten Jahresviertel klettert der Hays Fachkräfte-Index um 24 Prozentpunkte auf + 152%. (Grafik: Hays AG)

Steigende Nachfrage nach Personal

Nachdem die Zahl der Stellenausschreibungen in den vergangenen drei Quartalen leicht rückläufig war, klettert im ersten Jahresviertel der Hays Fachkräfte-Index um 24 Prozentpunkte auf + 152% (Q4: 128%) und nähert sich damit dem Vorjahresniveau (Q1/2022: 163%).

Gesucht: Finanz-Spezialisten 

Mit einer Gesamtanzahl von knapp 34.000 ausgeschriebenen Stellen verzeichnet der Index nicht nur ein neues Allzeithoch im Bereich Finance. Mit einem Zuwachs von 36 Prozentpunkten (auf 158%) erfahren die Finanz-Fachkräfte zudem den größten Nachfrageschub innerhalb aller in Q1 untersuchten Berufsgruppen. 

Hays erklärt das mit einem verstärkten Kostenbewusstsein der Unternehmen infolge der Inflation. Besonders stark gestiegen ist die Nachfrage nach Wirtschaftsprüfern (+ 49 PP auf 192%), Controllern (+ 43 PP auf 169%), Finanzberatern (+ 40 PP auf 154%) und Compliance Managern (+ 35 PP auf 273%).

IT stark, Life Science-Branche weiter rückläufig

Die Nachfrage ist im aktuellen Betrachtungszeitraum über alle IT-Positionen und Branchen hinweg angestiegen. Besonders stark werden allerdings nach wie vor IT-Security-Spezialisten (+ 79 PP), SAP-Entwicklern (+ 68 PP) und IT-Architekten (+ 55 PP) gesucht. „Besonders im Bereich der IT-Security-Spezialisten sind die Kompetenzanforderungen so komplex, dass es keinen Sinn machen würde, nur eine Person für eine Position zu suchen. Häufig geht es um mehrere Stellen. Einer der Gründe, warum die Nachfrage sich dauerhaft unter den Spitzenplätzen befindet“, erläutert Andreas Sauer, Bereichsleiter Technology bei Hays.

Die Nachfrage nach Life Science-Spezialisten hat hingegen als einzige der verschiedenen Berufsfelder nachgegeben. Mit dem Ende der Pandemie scheint sich die Nachfrage hier auf ein Normalmaß einzupendeln (-20 Prozentpunkte auf 192%). Lediglich Data Scientists und Qualitätsmanager werden in der Branche stärker gesucht als im Vorquartal.

HR-Fachkräfte nachgefragt

Nach den rückläufigen Stellengesuchen der letzten Quartale werden HR-Fachkräfte in Q1 2023 wieder verstärkt gesucht. Im Vergleich zum Vorquartal zieht die Nachfrage nach Personalern um 18 Prozentpunkte an (auf 229%), liegt aber nach wie vor unter den Höchstwerten von 338 Prozent aus dem Vorjahresquartal. 

Beim Blick auf die freien Positionen fallen insbesondere die Zuwächse bei den Personalentwicklern (+ 37 PP) und den Personalreferenten (+ 29 PP) auf. Unternehmen scheinen sich mangels extern verfügbarer Fachkräfte und angesichts hoher Personalkosten verstärkt ihrer Belegschaft zuzuwenden und diese weiterzuqualifizieren, schließt Hays aus den Zahlen. Einzig die Berufsgruppe der Employer Branding Manager verzeichnet eine rückläufige Nachfrage.

„Die vorübergehende Zurückhaltung bei den Neueinstellungen ist vorbei, das zeigt der branchenübergreifende Nachfrageschub im ersten Quartal 2023 deutlich... Der Fachkräftemangel wird damit zu einem zentralen Risikofaktor für die zuletzt positive Entwicklung der Wirtschaft. Ein guter Ansatz: Die verstärkte Nachfrage im Bereich Personalentwicklung legt nahe, dass die Unternehmen versuchen, der Fachkräftenot mit Weiterqualifizierung beizukommen“, ordnet das Christoph Niewerth, Hays COO DACH und Nordeuropa, ein.

 

Der Hays Fachkräfte-Index basiert auf einer quartalsweisen Auswertung der index Internet und Mediaforschung GmbH für Hays. Einbezogen werden Stellenanzeigen der meistfrequentierten Online-Jobbörsen, von Tageszeitungen sowie dem Business-Netzwerk Xing. Der Fachkräfte-Index zeigt die prozentuale Veränderung zum Ausgangswert vom 1. Quartal 2015 an. Sämtliche Positionsbezeichnungen gelten grundsätzlich für alle Geschlechter.

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