Hays Fachkräfte-Index: Nachfrageeinbruch


Nach dem Aufwärtstrend der letzten beiden Quartale verzeichnet der Hays-Fachkräfte-Index im zweiten Jahresviertel 2024 einen „signifikanten Nachfragerückgang“ über alle Berufsgruppen hinweg.

Laut dem Fachkräfte-Index wirkt sich die wirtschaftliche Stagnation nun als deutlicher Faktor auf die Rekrutierung aus. (Foto von Luca Bravo auf Unsplash)

Unternehmen: Weniger Stellen ausgeschrieben

Die Entwicklung der Fachkräftenachfrage gleicht weiterhin einer Berg- und Talfahrt, so beschreibt das Hays. Mit einer Reduktion von 52 Prozentpunkten auf 108% unterschreitet der Hays Fachkräfte-Index „sogar den Tiefstwert aus dem Vorjahr (Q3/2023: 109 P) und fällt auf den niedrigsten Wert seit Q3/2021.“ Nachdem die Fachkräftenachfrage in den letzten beiden Quartalen unbeeinflusst von einer unsicheren Wirtschaftslage schien, wirkt sich die wirtschaftliche Stagnation nun als deutlicher Faktor auf die Rekrutierung aus.

Life Science-Bereich: Deutliche Abnahme

Der Bedarf an Spezialisten im Life Science-Bereich (- 63 PP) hat merklich nachgelassen. Nach dem starken Anstieg im Vorquartal erfahren insbesondere die Data Scientists mit einem Minus von - 286 Prozentpunkten einen deutlichen Einbruch, gefolgt von der zahlenmäßig großen Gruppe der Qualitätsmanager (- 85 PP).

Bereich HR: Nachfragen-Kehrtwende

Eine deutliche Kehrtwende legt der Fachkräfte-Index bei der Nachfrage nach HR-Fachkräften hin: Mit einem Minus von 92 Prozentpunkten (auf 175 P) sinken die Stellengesuche, verglichen mit anderen Berufsgruppen, besonders stark und fallen auf das Niveau von 2021.

Besonders drastisch fällt der Rückgang bei den zahlenmäßig stark vertretenen HR Business Partnern (- 221 PP), den Recruitern (- 115 PP) und den HR Managern (- 105 PP) aus. Die allgemeine Zurückhaltung der Unternehmen bei Stellenausschreibungen wirkt sich naturgemäß wie bereits in vergangenen Quartalen direkt und besonders deutlich auf die Berufsgruppe der Personaler aus.

„Das Personalwesen legt aktuell einen klaren Fokus auf die Transformation der Organisation. Bisher vorgesehene Planstellen sowie auch angedachte Projekte wurden daher im vergangenen Quartal flächendeckend reduziert. Das zeigt sich vor allem am massiven Rückgang der HR Business Partner und HR Manager“, ordnet Florian Wagner, Bereichsleiter HR Interim & Projects bei Hays, ein.

Sales & Marketing: Rückläufig

Auch bei den Sales- und Marketing-Spezialisten zeigen sich die Unternehmen verhaltener als zuletzt, übergreifend sinkt die Nachfrage um 52 Prozentpunkte auf 81%.

Eine deutlich reduzierte Anzahl an Stellengesuchen verzeichnen die im Vorquartal stark nachgefragten Digital Marketing-Experten. So sinkt die Nachfrage bei den Social Media-Managern um 227 Prozentpunkte und den Content-Managern um 170 Prozentpunkte (bei einer vergleichsweise geringen Anzahl an absoluten Stellengesuchen).

Gleichzeitig verrät der Blick auf die Prozentwerte (630 P bzw. 386 P), dass bei diesen Positionen in den letzten drei Jahren eine enorme Steigerung des Suchvolumens verzeichnet wurde. Die mit Blick auf absolute Zahlen großen Berufsgruppen wie Vertriebsmitarbeiter (- 47 PP), Vertriebs-/ und Sales Manager (- 48 PP) sowie Key Account Manager (- 36 P) weisen hingegen unterdurchschnittliche Rückgänge in der Nachfrage auf.

 

Grafik: Hays

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