Führungstandems als neue Führungskultur?


Im Gespräch mit Anja Tontsch und Daniela Klug im Bereich Translational Medicine & Clinical Pharmacology bei Boehringer Ingelheim.

Auf dem Foto sind zwei Leute zu sehen, die einen Tandemsprung durchziehen.

Durch Führungstandems können Mitarbeitende die Teamleitung und Verantwortung in geteilter Führungsposition übernehmen. (Foto von Arno Senoner auf Unsplash) 

Flexible Führungsmodelle als Antwort auf den Wandel in der Arbeitswelt: Einblicke aus dem Translational-Medicine-Team 

Immer mehr Unternehmen reagieren mit innovativen Arbeitsmodellen auf die veränderten Anforderungen des Arbeitsmarkts. Im PM—Report Podcast berichten Anja Tonsch und Daniela Klug von ihren Erfahrungen als Führungstandem bei Boehringer Ingelheim im Bereich Translational Medicine and Clinical Pharmacology. Seit drei Jahren teilen sie sich erfolgreich eine Teamleitung in Teilzeit – ein Modell, das für beide viele Chancen bietet, aber auch ein hohes Maß an Vertrauen, Koordination und Abstimmung erfordert.

Ausgangspunkt war das aktive Angebot ihres damaligen Vorgesetzten. Dieser hatte bereits beobachtet, dass beide als Kolleginnen gut harmonierten. Für beide war das Tandem eine willkommene Lösung, um trotz familiärer Verpflichtungen Verantwortung zu übernehmen – ohne berufliche Einschnitte im Privatleben.

Doch das Modell ist nicht auf Eltern beschränkt: Auch Mitarbeitende mit Ehrenämtern, Pflegeverpflichtungen oder dem Wunsch nach besserer Work-Life-Balance profitieren davon. Entscheidend sei die Offenheit auf Seiten der Führungsebene, so Tonsch und Klug. Viele Unternehmen seien hier noch zu zögerlich.

Neben den Vorteilen, wie breitere Perspektiven, geteilte Verantwortung, konstante Präsenz, sprechen die beiden auch über Herausforderungen: Neben der notwendigen Abstimmung im Duo sei es zentral, sich gegenüber Team und Vorgesetzten als Einheit zu positionieren. Wichtig sei zudem, dass Führungstandems nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Gerade im globalen Umfeld sehen sie weiteres Potenzial: Tandems könnten auch in verschiedenen Ländern arbeiten, sofern es überlappende Zeitfenster für die Abstimmung gebe. Für Boehringer Ingelheim ist das Modell kein Einzelfall – dennoch stoßen Tandemführungen selbst intern noch oft auf erklärungsbedürftige Reaktionen.

Fazit: Führungstandems können ein Schlüssel sein, um qualifizierte Fachkräfte zu halten, Diversität zu fördern und moderne Arbeitsmodelle in der Pharmaindustrie umzusetzen. Voraussetzung bleibt der Mut zur Flexibilität – sowohl auf Führungsebene als auch im Recruiting.

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