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In der Gesundheits- und Pharmabranche stehen die Zeichen auf Personalführung und vor allem sein Personal an sich zu binden – denn die Herausforderungen sind da: ob Digitalisierung und KI oder demografischer Wandel und Fachkräftemangel. (Foto von National Cancer Institute auf Unsplash)
Welche Aspekte und Trends erwarten Fach- und Führungskräfte in Pharmaunternehmen, Krankenhäusern, der Pflege und Apotheken in 2025?
Authentische Wertekommunikation statt Bullshit-Bingo
Nora Feist, CEO Mashup Communications
„Wertekommunikation“ – oft nur als leere Worthülse oder Bullshit-Bingo der Benefits verkommen – ist 2025 wichtiger denn je. In Zeiten des Fachkräftemangels können Pharmaunternehmen mit ehrlichen Werten Vertrauen schaffen. Wichtig dabei ist, diese so zu kommunizieren, dass sich alle Generationen und alle Mitarbeitenden am und fernab des Schreibtisches darin wiederfinden und wirklich wertgeschätzt fühlen. Statt bloß zu „predigen“, gilt es, mehr zuzuhören: Mit Storylistening sammeln Unternehmen die echten Anekdoten und Alltagssituationen ihrer Mitarbeitenden. Werte werden durch ihre Geschichten greifbar. So entsteht eine Kultur des Vertrauens und des aktiven Dialogs, in der die geteilten Erfahrungen unterschiedlicher Generationen ihre Verbundenheit zum Arbeitgeber und das Miteinander stärken.
KI gegen Fachkräftemangel
Daniel Schaller, General Manager und CCO good healthcare group
Der Erfolg von KI-Tools in der Pharmabranche hängt maßgeblich davon ab, Mitarbeitende von Anfang an mitzunehmen. Vorbehalte wie die Sorge um Jobsicherheit oder die Komplexität neuer Technologien müssen ernst genommen werden. Nur mit sorgfältiger Implementierung, gezielter Schulung und kontinuierlicher Unterstützung können Begeisterung geweckt und Ängste abgebaut werden. Richtig eingesetzt, entlastet KI dann Personal, anstatt es zu ersetzen. Durch präzise Datenanalysen liefert KI beispielsweise wertvolle Erkenntnisse für Mitarbeitende im Pharmamarketing und Vertrieb, die den Arbeitsalltag erleichtern. So optimieren individuelle Handlungsempfehlungen wie „Next Best Action“-Vorschläge die Ansprache von Ärzt:innen und anderen Gesundheitsfachkräften. Datenbasierte Trainings gehen gezielt auf Verbesserungspotenziale ein und machen Angestellte effizienter und sicherer in ihren Aufgaben. Auch optimierte Besuchsstrategien, die mithilfe von Vorhersagemodellen den besten Zeitpunkt und die effektivste Ansprache identifizieren, tragen zur Entlastung und schlussendlich zum Erfolg bei. Wenn Unternehmen KI-Technologie gezielt einsetzen und dabei die Akzeptanz in der Belegschaft fördern, entsteht nicht nur technologische Effizienz, sondern auch eine Lösung für den Fachkräftemangel. Automatisierte Routineaufgaben schaffen Freiräume für Mitarbeitende, um sich auf die wirklich wichtigen Aspekte ihrer Arbeit zu konzentrieren.
Gesundheitssystem: Der neue Anspruch an Arbeitgeber:innen
David Padilla, Gründer HR-Software Kenjo
Während in vielen Branchen längst über New Work und moderne Arbeitswelten gesprochen wird, bleibt das Gesundheitspersonal oft außen vor. Das dürfte sich 2025 aber ändern. Mit der steigenden Anerkennung für ihre Arbeit verändern sich jedoch auch ihre Erwartungen: Es braucht zunehmend Karrierechancen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Flexibilität. Dieser Anspruch fordert von Arbeitgeber:innen ein Umdenken. Denn insbesondere für das Gesundheitspersonal ist Anpassungsfähigkeit kein Luxus, sondern oft eine Notwendigkeit. Schichtdienste, Nachtarbeit und wechselnde Anforderungen prägen den Arbeitsalltag. Durch flexiblere Arbeitszeitmodelle, transparente Kommunikation und eine stärkere Einbindung der Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse kann die Zufriedenheit deutlich gesteigert werden. Diese Maßnahmen sind nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung, sondern tragen auch aktiv dazu bei, Stress abzubauen. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel werden eine transparente Vergütung, interne Entwicklungsprogramme und flexible Arbeitsbedingungen zu wichtigen Instrumenten.
Smarter Onboarding-Prozess durch KI-Plattformen
Michael Keusgen, CEO Ella Media
Mit KI-gestützten Onboarding-Plattformen wird der Einstieg für Fachkräfte wie Pharmazeuten oder Laborpersonal effizienter und motivierender – ein entscheidender Vorteil für Pharmaunternehmen, die oft mehrere Standorte oder internationale Teams koordinieren müssen. Dialoggestützte Plattformen bieten rund um die Uhr Antworten auf häufige Fragen und zentralisieren wichtige Inhalte wie Schulungen zu beispielsweise GMP-Standards oder Sicherheitsvorschriften. Für Unternehmen bedeutet das: weniger administrativer Aufwand und gleichzeitig eine konstante Qualität im Onboarding-Prozess. Unabhängig davon, ob ein Mitarbeitender in einem Labor in Berlin oder in der Produktion in München startet – alle erhalten den gleichen Zugang zu wichtigen Informationen und Schulungsinhalten, die zentral bereitgestellt und bei Bedarf aktualisiert werden können.
Zudem unterstützen solche Plattformen die Entwicklung einer neuen, flexibleren Arbeitswelt. Durch branchenspezifische interaktive Lernmodule, etwa zu regulatorischen Anforderungen, pharmazeutischen Standards oder neuen Technologien, können Mitarbeitende in ihrem eigenen Tempo starten und sich gezielt auf die für sie relevanten Themen konzentrieren. Diese Plattformen schaffen so nicht nur ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, sondern fördern ein einheitliches Verständnis der Unternehmenskultur und Arbeitsprozesse und stärken das Engagement und die Zufriedenheit von Anfang an. Gerade im Gesundheitssystem, das unter Fachkräftemangel und hoher Arbeitsbelastung leidet, ist ein reibungsloser und motivierender Einstieg entscheidend.
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