Foto: Merck
Das Ziel
Ziel ist es, die Rückverfolgbarkeit und Zuverlässigkeit von Daten an kritischen Punkten entlang der pharmazeutischen Lieferkette noch weiter zu optimieren. Die pharmazeutische Lieferkette soll mithilfe von digitalen Zwillingen für Primärverpackungen von Grund auf verändert werden.
Wie die Zwillinge funktionieren
Die physische Primärverpackung wird von Gerresheimer mit einem gesicherten “Schlüssel” versehen, über den die Verbindung zum dazugehörigen digitalen Zwilling hergestellt wird. Während ihrer “Reise” durch die Lieferkette – von der Produktion bis hin zum Patienten – verbinden und sammeln die Primärverpackungen, z. B. Spritzen oder Ampullen, wichtige Daten, die mit ihrer eindeutigen Kennung verknüpft werden.
Sammeln von wertvollen Informationen
Sie werden so zu einer wertvollen Informationsquelle, die Daten aus unterschiedlichen digitalen Ökosystemen enthält und ein effizienteres Zusammenarbeiten zwischen verschiedenen Organisationen innerhalb des Liefernetzwerks ermöglicht. Die neue Lösung nutzt eine Blockchain-basierte Plattform und mehrfach patentierte Authentifizierungstechnologien von Merck, um physische Gegenstände in der digitalen Welt sicher zu verankern.
Das gemeinsame PoC-Projekt umfasst Spritzen mit sicherer und eindeutiger Kennung, eine Smartphone-App und den Zugang zu den Funktionen des digitalen Zwillings über die digitale Plattform von Merck. Die Smartphone-App ist für autorisierte Interessensgruppen wie Markeneigentümer (Zulassungsinhaber) und Qualitätssicherungsbeauftragte beim Hersteller zugänglich.
Nach der Authentifizierung der Spritze und dem Einlesen der eindeutigen Kennung können autorisierte Personen auf die hinterlegten Qualitäts- und Ursachenanalysedaten sowie Bearbeitungsfunktionen für Kundenreklamationen zugreifen:
- Qualitätsdaten auf Abruf: Zugriff auf das maschinell lesbare Analysezertifikat sowie kosmetische und dimensionale Prüfdaten
- Bearbeitung von Kundenreklamationen: effiziente Abwicklung von Kundenreklamationen – vom Markeneigentümer bis zum Hersteller – mit praktischer Übersicht wie auf einem Dashboard
- Ursachenanalyse: Produktinformationen wie Spezifikationen und Aggregation auf verschiedenen Verpackungsebenen, ergänzt um qualitätsbezogene Daten, helfen bei der Fehleranalyse und der Identifikation von möglichen Problemquellen auf Container-Ebene.
Miteinbeziehen von anderen Teilnehmern
Da in pharmazeutischen Lieferketten zahlreiche Teilnehmer mitmischen, wollen beide Unternehmen weitere Prozessbeteiligte miteinbeziehen, um zusätzliche nahtlose Mehrparteienlösungen zu entwickeln, mit denen das volle Potenzial ausgeschöpft und die Rückverfolgbarkeit von der Produktion bis zum Point-of-Care komplett abgedeckt werden kann. Sobald weitere Parteien wie Auftragshersteller, Logistikdienstleister und Aufsichtsbehörden diese Lösung ebenfalls einführen, können die Einsatzmöglichkeiten der automatisierten Geschäftslogik ausgeweitet werden, beispielsweise auf M2M-Anwendungen, die das automatisierte Erstellen von Zertifikaten und deren Austausch zwischen verschiedenen Organisationen ermöglichen.
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