Merck: Wissenschaft als das "Herzstück".
Um durchschnittlich alle 1,5 Jahre ein neues Produkt oder eine weitere Schlüsselindikation einzuführen, wird das Unternehmen sein Wissen und die Kompetenzen fokussieren und Synergien innerhalb der vorhandenen Pipeline nutzen. Dadurch erhofft sich Merck, „bahnbrechende Medikamente in den Therapiegebieten Onkologie, Neurologie und Immunologie zu liefern.“
Verstärkt wird dies durch eine zunehmende Ausrichtung auf externe Innovationen: Mehr als 50 % der künftigen Markteinführungen sollen aus externen Entwicklungskooperationen und der strategischen Einlizenzierung von Wirkstoffkandidaten zur unternehmensinternen Weiterentwicklung resultieren.
Onkologie: Synergistische Ansätze
Im Bereich Onkologie konzentriert sich die F&E-Strategie auf die Tumor-DNA und es soll dabei auf bestehende Ansätze bei vordringlichen Tumoren wie Karzinome des Kopfes und Halses sowie Urothel- und Kolorektalkarzinome augefbaut werden. Bei der Onkologie-Pipeline stehen synergistische Ansätze im Mittelpunkt, die zentrale, am Überleben von Krebszellen beteiligte Signalwege anvisieren. Folgende Wirkmechanismen sollen Krebserkrankungen im Kern bekämpfen:
- Zytotoxische Wirkstoffe (Payloads), die die Tumor-DNA schädigen, werden mithilfe modernster Technologie für ADCs direkt zum Tumor gebracht.
- Tumorzellen werden durch Inhibition der DNA-Reparatur (DNA Damage Response, DDR) an der Behebung von DNA-Schäden gehindert.
- Die Apoptose-Empfindlichkeit – der Mechanismus des natürlichen Zelltods, der von Tumoren blockiert werden kann – wird wiederhergestellt.
Das Portfolio des Unternehmens an selektiven und potenten DDR-Inhibitoren umfasst mehrere in der Entwicklung befindliche Substanzen, die die für das Überleben von Krebszellen erforderlichen DDR-Signalwege direkt hemmen. Indem sie die inhärente genetische Instabilität von Krebszellen angreifen, können diese Substanzen diese Schwäche möglicherweise ausnutzen und einen therapeutischen Vorteil bei schwer zu behandelnden Krebserkrankungen erzielen.
Neurologie und Immunologie
In den Therapiegebieten Neurologie und Immunologie will Merck sein Multiple-Sklerose (MS)-Portfolio mit Evobrutinib erweitern, einem in der klinischen Prüfung befindlichen, oralen, ZNS-gängigen, hoch selektiven Inhibitor der Bruton-Tyrosinkinase (BTK), der das Potenzial hat, eine „best-in-class“ Behandlungsoption für Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) zu werden.
Im Rahmen einer Phase-II-Studie und Nachbeobachtung zeigt Evobrutinib als erster BTK-Inhibitor (BTKi) eine anhaltende klinische Wirksamkeit bei RMS-Patienten über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren sowie einen Einfluss auf frühe Biomarker einer bestehenden Entzündung des zentralen Nervensystems, die mit der Krankheitsprogression korrelieren.
Merck: Eigene hohe Ansprüche
Danny Bar-Zohar, globaler Leiter der Forschung & Entwicklung und Chief Medical Officer im Unternehmensbereich Healthcare von Merck, hat hohe Ansprüche: „Wir wollen unserem Anspruch gerecht werden, die Entdeckung, Entwicklung und Bereitstellung innovativer Medikamente für Patienten mit Krebserkrankungen und neuroinflammatorischen sowie immunvermittelten Erkrankungen zu beschleunigen. Unsere Denkweise konzentriert sich auf vereinfachte Designs, den disziplinierten Umgang mit Ressourcen und eine agile Ausführung. Mit dieser Herangehensweise werden wir schneller hochwertige Daten generieren, die unsere Aktivitäten befeuern, noch mehr Medikamente für eine noch größere Zahl an Patienten hervorzubringen – und zwar schneller.“
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