Diversity Gap: Wie geht Pharma damit um?


Für den Schwerpunkt in der Dezember Ausgabe haben wir bei Pharmaunternehmen nachgefragt. Und für diese bedeutet die Unterschiedlichkeit der Teams und Mitarbeitenden vor allem „Potential und Stärke“.

Diversity bedeutet für Frank Ahnefeld von Engelhard Arzneimittel u.a. das: „Dabei sind es gerade diese unterschiedlichen Lebensentwürfe, die es ermöglichen, Ideen, Prozesse und Strategien aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Und davon können wir als Unternehmen nur profitieren…“ (Foto von Alexander Grey auf Unsplash)

FAZ-Studie zu Vielfalt und Diversity

Die Studie „Vorbild in Vielfalt und Diverstiy 2023“ des F.A.Z.-Instituts bricht das Thema auf unterschiedliche Ebenen herunter:

  • Equality: Gleichberechtigung der Geschlechter, Pay Gap, Aufstiegschancen für Frauen, Frauenquoten, Frauen und Karriere, Sexismus
  • Fairness: Gleichberechtigung, Female Leadership, Female Rights, Frauenanteil, Girls‘ Day, Wertschätzung, Inklusion, Anerkennung, Förderung, Fortbildung
  • Gender Shift: Diversity, LGBTQ, New Feminism, Post-Gender-Marketing, Progressive Parents, Proll Professionals, Sex-Design, Ungendered Lifestyle, Womanomics, Work-Life-Blending

 

Alleine an diesen ganzen Stichpunkten sieht man die Brandbreite von Diversität und dass sie sehr viele Aspekte beinhaltet. Auch ist auffällig, dass viel mit Frauen verknüpft ist. Dabei gilt gerade die Pharmabranche als noch ziemlich männerdominierend. Im Editorial des aktuellen AllBright Berichts „Einsam an der Spitze“ lautete das Fazit dennoch: „Langsam, aber sicher geht es voran mit dem Frauenanteil in den Vorständen.“

So ist „um mehr als 3 Prozentpunkte der Anteil seit September 2022 gewachsen, der zweitgrößte Zuwachs im Verlauf eines Jahres überhaupt. Und endlich – wenn auch wirklich spät – ist der Punkt erreicht, an dem es weniger rein männliche Vorstände gibt als gemischte. Von der alten Norm (im Vorstand gibt es nur Männer) bewegen sich die Unternehmen hin zu einer neuen Norm: in jeden Vorstand gehört eine Frau. Und zwar genau eine. Das ist ein bedenkliches Verständnis, bei dem wir es nicht belassen sollten.“

Von daher ist es immer noch notwendig, vor allem Aspekte wie Female Leadership oder gleichberechtigte Aufstiegschancen in Unternehmen voranzubringen. 

Dementsprechend wird laut der F.A.Z.-Studie „ein Unternehmen zum Vorbild in Vielfalt und Diversity, indem es aktiv auf Chancengleichheit und Geschlechterfairness setzt. Es schafft so eine inklusive Unternehmenskultur, die die Vielfalt der Mitarbeitenden wertschätzt und fördert, unabhängig von Geschlecht oder Background. Studien zeigen, dass Unternehmen, die sich für Diversität einsetzen, oft erfolgreicher sind als ihre Wettbewerber. Vielfalt fördert eine Erweiterung der Perspektive und kreativere Lösungsansätze. Sie schafft innovative und optimierte Wege der Kundenansprache, was letztendlich zu langfristigem Erfolg und nachhaltiger Wettbewerbsfähigkeit führt.“

Ein Auszug der Statements 

(Die vollständigen Beiträge lesen Sie in der Dezember Ausgabe des PM—Report.)

Die Unterschiedlichkeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist unser Potential und Stärke.

Frank Ahnefeld, Head of PR & Communications bei Engelhard Arzneimittel

Diversity Gap ist bei Engelhard Arzneimittel kein Thema, denn wir bei Engelhard leben Diversität in der Praxis. Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung oder körperliche Beeinträchtigung: Das alles formt die verschiedenen Charaktere unserer Gesellschaft – und damit auch die Engelhard-Gemeinschaft. Dabei sind es gerade diese unterschiedlichen Lebensentwürfe, die es ermöglichen, Ideen, Prozesse und Strategien aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Und davon können wir als Unternehmen nur profitieren. Wichtig bei all dem ist es, die Fähigkeiten des Einzelnen zu erkennen, den Qualifizierungen entsprechend einzusetzen und zu entwickeln – und dass wir uns alle gemeinsam für die gleichen Ziele und Aufgaben einsetzen.

 

Weibliche Rollenvorbilder sind wichtig.

Katrin Gehring-Budig, Associate VP Human Resources bei Lilly Deutschland

Wir bei Lilly fördern aktiv sowohl die Diversität als auch das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Mitarbeitenden. Unser Ziel ist, dass sich alle im Unternehmen willkommen, respektiert, wertgeschätzt und gehört fühlen. Dies ist stark in unserer Unternehmenskultur verankert, die wir jeden Tag leidenschaftlich leben und vorantreiben. Geschlechtliche Gleichstellung am Arbeitsplatz ist von hoher Bedeutung bei Lilly. Wir setzen uns dafür mit verschiedenen Maßnahmen und Initiativen ein.

 

Diversity ist kein „Nice to have“, Diversity ist ein Muss.

Nina Warnecke, Director Global Health & Social Impact bei Pfizer

Unsere Mitarbeitenden bei Pfizer sind so vielfältig wie die Bereiche, in denen wir als globales forschendes pharmazeutisches Unternehmen tätig sind. Unser Netzwerk aus Kolleg:innen mit unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen macht uns zu dem, was wir sind. Deshalb ist für uns eins ganz klar: Diversity ist kein „Nice to have“, Diversity ist ein Muss.

 

Für uns als forschendes Unternehmen ist Diversität entscheidend.

Michael Hartmann, Arbeitsdirektor & Geschäftsführer HR bei Takeda

Ob in Bezug auf Erfahrung, Herkunft oder Kultur: Die Takeda Mitarbeitenden sind vielfältig und bilden ein starkes Team. Wir schätzen diese Vielfalt, bewahren und fördern sie. Für uns als forschendes Unternehmen ist Diversität entscheidend. Auch die Patienten, denen wir dienen, sind von Vielfalt geprägt.

 

Vielfältige Perspektiven und Erfahrungen unserer Mitarbeitenden bereichern uns als Unternehmen.

Victoria Williams, Geschäftsführerin GSK Deutschland

Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion (Diversity, Equity & Inclusion, DEI) sind schon lange Herzensthemen für mich. Für mich geht es hier um Fairness für alle, sei es am Arbeitsplatz oder in der Gesellschaft. Bei GSK weltweit und in Deutschland hat DEI einen sehr hohen Stellenwert. Ich bin dankbar, dass ich als neues Mitglied des Global Board of Directors 2024 der Healthcare Businesswomen‘s Association (HBA) aktiv zu diesen Themen bei GSK, aber auch darüber hinaus, beitragen kann.

 

„Vereint in Vielfalt“

Oliver Coenenberg, Geschäftsführer Personal bei Sanofi

Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion (DE&I) sind ein Schwerpunkt unserer People- und Kulturstrategie von Sanofi. Im Jahr 2022 haben wir unser DE&I-Board ins Leben gerufen: das erste seiner Art in der pharmazeutischen Industrie. Es hat DE&I von einer Vision zu einer vollständigen Integration in die Gesamtstrategie des Unternehmens vorangetrieben. Auf allen Ebenen des Unternehmens werden die Themen adressiert und entwickelt, vom globalen Executive Committee gemeinsam mit externen Meinungsführern und Experten bis zu unseren lokalen Mitarbeitenden-Netzwerken. Wir haben gemeinsam mit Vertretern aus allen Bereichen von Sanofi unsere erste globale DE&I-Strategie entwickelt und sie schnell in die Tat umgesetzt.

 

Erhalten Sie jetzt uneingeschränkten Zugriff auf alle interessanten Artikel.
  • Online-Zugriff auf das PM-Report Heftarchiv
  • Aktuelle News zu Gesundheitspolitik, Pharmamarketing und alle relevanten Themen
  • 11 Ausgaben des PM-Report pro Jahr inkl. Specials
Mehr erfahren