Top 100-Siegel: Für besondere Innovationskraft


Auf dem Deutschen Mittelstands-Summit sind innovative Mittelständler bei TOP 100 ausgezeichnet worden — zum 30. Mal. Mit dabei sind auch Health Start-ups und Pharmaunternehmen. 

Seit 30 Jahren werden im Top 100 Wettbewerb der innovative Mittelstand ausgezeichnet. (Foto: Screenshot Website / PM—Report)

 

550 Unternehmen hatten sich um die Auszeichnung beworben. 300 Firmen setzten sich durch (maximal 100 pro Größenklasse) und erhielten am Jahresanfang das TOP 100-Siegel 2023. Prof. Dr. Nikolaus Franke und sein Team hatten das Innovationsmanagement und den Innovationserfolg der Bewerberunternehmen anhand von mehr als 100 Kriterien in fünf Kategorien überprüft. Zentrales Kriterium ist, ob ein Unternehmen die Innovationsarbeit planvoll angeht und zum Beispiel entsprechende innovationsfreundliche Strukturen und Rahmenbedingungen im eigenen Haus etabliert. Ein andere ausschlaggebender Punkt ist, ob eine Innovation am Markt Erfolg hat.

Das TOP 100-Siegel wird in drei Größenklassen vergeben, die sich nach der Anzahl der Beschäftigten richten: bis 50 Mitarbeiter, 51 bis 200 Mitarbeiter und mehr als 200 Mitarbeiter. Die drei besten Unternehmen pro Größenklasse gelangten in eine weitere Auswahlrunde. Die TOP 100-Jury wählte dann für jede Größenklasse den „Innovator des Jahres“, also den Erstplatzierten.

Die Ausgezeichneten für 2023 im Überblick

Größenklasse der Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern:


  1. DiHeSys Digital Health Systems GmbH, 73529 Schwäbisch Gmünd
  2. Scantinel Photonics GmbH, 89077 Ulm
  3. endiio Engineering GmbH, 79110 Freiburg

 

Größenklasse der Unternehmen mit 51 bis 200 Mitarbeitern:


  1. FENECON GmbH, 94469 Deggendorf
  2. Neura Robotics GmbH, 72555 Metzingen
  3. Neodigital Versicherung AG, 66538 Neunkirchen

 

Größenklasse der Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern:

  1. MLL Münchner Leukämielabor GmhH, 81377 München
  2. MPDV Mikrolab GmbH, 74821 Mosbach
  3. Peter Huber Kältemaschinenbau SE, 77656 Offenburg

 

Ein Innovator des Jahres: DiHeSys

DiHeSys Digital Health Systems GmbH aus Schwäbisch Gmünd hat den ersten Platz bei TOP 100 in der Größenklasse A (bis 50 Mitarbeiter) ergattert und sind zum „Innovator des Jahres“ ausgerufen worden.

In ihrer Begründung zur Wahl von DiHeSys zum „Innovator des Jahres“ schreibt die Jury:

„DiHeSys entwickelt, fertigt und vertreibt ein System für digital gedruckte personalisierte Tabletten. Das System besteht aus Drucker, Software und wirkstoffhaltigen Tinten (2-D-Druck) bzw. Polymeren (3-D-Druck). Damit werden Apotheken und Krankenhäuser in die Lage versetzt, für jeden Patienten Arzneimittel in der exakten Dosierung und Zusammensetzung anzufertigen. Auf diese Weise kann die Anzahl der je Patient einzunehmenden Arzneimittel drastisch reduziert werden, was einen positiven Effekt auf die Therapietreue hat. Personalisierte Arzneimittel reduzieren ferner Nebenwirkungen und machen die Gesamttherapie sicherer und effizienter, weil die Dosis jederzeit geändert und die Wirkstoffe flexibel zusammengesetzt werden können.

Wichtigster Erfolgsfaktor des Health-Tech-Start-ups ist das Gründungsteam. Die drei Gründer verfügen gemeinsam über 65 Jahre Erfahrung in führenden Positionen in der Gesundheits- und Pharmabranche. Ihre Expertise, das umfassende Branchen-Know-how und ihre Netzwerke sind die entscheidenden Impulsgeber und Enabler für die Innovationstätigkeit.“

DiHeSys wurde 2018 mit der Vision gegründet, das Gesundheitswesen durch personalisierte Medizin zu revolutionieren. Innerhalb von nur zwei Jahren Entwicklungszeit konnten die größten Herausforderungen für den Digitaldruck von Medikamenten gelöst werden. Der erste DiHeSys-Drucker wird seit 2021 an Patienten eingesetzt. DiHeSys ist weltweit das einzige Unternehmen, das sowohl 2-D- als auch 3-D-Medikamentendruck beherrscht.

 

Ein anderer Innovator des Jahres: MLL

In der Größenklasse C (mehr als 200 Mitarbeiter) kam auf den ersten Platz die MLL Münchner Leukämielabor GmbH.

Die Jury begründet das so:

„MLL ist ein weltweit führendes Labor im Bereich Leukämien und Lymphome. Seit der Gründung 2005 steigerte es die Anzahl der untersuchten Proben von 9.000 auf 110.000 im Jahr 2022. MLL deckt heute in seinem Fachbereich etwa 75 Prozent aller Befunde im deutschen Gesundheitssystem ab. Die MLL-Diagnostik zeichnet sich dabei durch den Einsatz eines sehr breiten Spektrums verschiedener, sich ergänzender und unterstützender Methoden aus. Neben dieser Tätigkeit wirkt MLL intensiv an internationalen Studien für die Medikamentenzulassung (FDA, EMA) mit. Das Labor ist ferner federführend an der Entwicklung von neuen Klassifikationen von Krankheitsbildern der WHO beteiligt.

Sämtliche Innovationsaktivitäten lassen sich auf zwei Leitfragen herunterbrechen: Wie kann die Zeit vom Probeneingang bis zum Befund verkürzt werden? Und wie kann die Qualität und Reproduzierbarkeit der Befundung verbessert werden? Aus diesen beiden Fragestellungen hat MLL eine einzigartige Innovationskraft entwickelt. Jüngstes Beispiel dafür ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz. Die KI hilft dabei, die Treffsicherheit der Befunde zu erhöhen (um welchen Leukämietyp handelt es sich?) und den Zeitraum bis zum Befund um ein Viertel zu verkürzen.“

Die drei Gründungs-Geschäftsführer initiierten MLL aus dem Universitätsklinikum München heraus, um ihre Vision für ein automatisiertes Hochleistungs-Diagnostik- und Forschungslabor umzusetzen.

Die anderen Gewinner können Sie hier je nach Branche einsehen.

 

TOP 100: der Wettbewerb


Seit 1993 vergibt compamedia das TOP 100-Siegel für besondere Innovationskraft und überdurchschnittliche Innovationserfolge an mittelständische Unternehmen. Die wissenschaftliche Leitung liegt seit 2002 in den Händen von Prof. Dr. Nikolaus Franke. Franke ist Gründer und Vorstand des Instituts für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien. Mentor von TOP 100 ist der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar. Projektpartner sind die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung und der Mittelstandsverband BVMW. 

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