Apple ist wie gewohnt von sich und seinen neuen Features überzeugt. (Foto: Screenshot Apple Website / PM—Report)
Die Features betreffen die Schlaf- und Hörgesundheit für Apple Watch und AirPods Pro 2. Apple drückt das wie gewohnt sehr euphorisch aus:
„Sie ermöglichen Erlebnisse, die das Leben von Nutzer:innen bereichern, und unterstreichen Apples gesundheitliches Engagement. Diese neuen Funktionen sind produktübergreifend und eröffnen Anwender:innen informative und leistungsstarke Optionen zur Unterstützung ihrer Schlaf- und Hörgesundheit für Erkrankungen, von denen weltweit Milliarden Menschen betroffen sind.“
Seit Einführung der Health App in 2014 hat Apple mittlerweile einige Features für Apple Watch, AirPods, iPhone und iPad eingeführt, die sich auf 18 Gebiete aus den Bereichen Gesundheit und Fitness konzentrieren.
Methoden, um Schlafapnoe zu erkennen
Mithilfe des Messwerts „Atemstörungen“ werden Mitteilungen über Schlafapnoe auf die Apple Watch geschickt. Diese Mitteilungen über Schlafapnoe werden „voraussichtlich bald“ eine Marktzulassung von der Food and Drug Administration (FDA) und anderen Gesundheitsbehörden weltweit erhalten. Sie werden im Laufe des September in über 150 Ländern und Regionen verfügbar sein, wie den USA, der EU und Japan.
Bei Schlafapnoe ist die Atmung im Schlaf zeitweise aussetzt, wodurch der Körper nicht genug Sauerstoff erhält. Schätzungsweise mehr als eine Milliarde Menschen sind weltweit betroffen, und in den meisten Fällen wird Schlafapnoe nicht diagnostiziert. Unbehandelt kann sie ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Typ 2 Diabetes und Herzprobleme darstellen.
Wie die Erkennung funktioniert
„Atemstörungen“ auf der Apple Watch nutzt den Beschleunigungssensor, um kleine Bewegungen des Handgelenks zu erkennen, die mit der Unterbrechung der normalen Atemmuster in Zusammenhang stehen. Alle 30 Tage werden Daten zu Atemstörungen analysiert und Nutzer:innen werden von ihr Watch benachrichtigt, wenn sie konstante Anzeichen für mittlere bis schwere Schlafapnoe erkennt.
Um sich auf das Ärzte-Gespräch vorzubereiten, können Nutzer:innen ein PDF exportieren. Es zeigt, wann eine Schlafapnoe aufgetreten sein könnte, sowie Daten zu Atemstörungen der letzten drei Monate und weitere Informationen. In der Health App sind außerdem informative Artikel verfügbar, in denen Nutzer:innen mehr über Schlafapnoe erfahren können.
Der Algorithmus für Mitteilungen über Schlafapnoe ist mit maschinellen Lernen und einem umfassenden Datensatz aus Schlafapnoetests auf klinischem Niveau entwickelt worden. Das Feature ist in einer klinischen Studie validiert worden. In der klinischen Studie hatten alle Teilnehmer:innen, die vom Algorithmus identifiziert worden sind, mindestens eine leichte Schlafapnoe.
Sairam Parthasarathy, MD, Arzt und Professor und Direktor am University of Arizona Health Sciences Center for Sleep, Circadian, and Neurosciences in Tucson, Arizona, ist dampen überzeugt, dass „dies ein großer Schritt zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheitsfürsorge ist.“ Denn „wenn Nutzer:innen auf der ganzen Welt die Möglichkeit bekommen, auf zuverlässige Weise abnormale Atemmuster während des Schlafs zu erkennen, kann dies dabei helfen, eine erschreckend selten diagnostizierte und ernsthafte Erkrankung wie Schlafapnoe zu erkennen.“
Hörgesundheit: „Das weltweit erste umfassende Erlebnis“
Apple bezieht sich auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO), nach der etwa 1,5 Milliarden Menschen weltweit mit eingeschränktem Hörvermögen leben. Studien haben zudem gezeigt, dass ein Zusammenhang zwischen dem Verlust des Hörvermögens und einem verschlechterten allgemeinen Wohlbefinden einer Person besteht, bis hin zu Demenz und sozialer Isolation.
Laut der Apple Hearing Study – einer virtuellen, öffentlichen Längsschnittstudie, die in Zusammenarbeit mit der University of Michigan School of Public Health und der Weltgesundheitsorganisation durchgeführt worden ist – ist eine von drei Personen regelmäßig lauten Umgebungsgeräuschen ausgesetzt, die sich auf ihr Gehör auswirken können. Und um dem entgegenzuwirken, hat Apple diese Lösung:
„Um Nutzer:innen zu helfen, sich vor lauten Umgebungsgeräuschen zu schützen, ohne dass der typische Klang dessen, was sie sich anhören, darunter leidet, kommt die Funktion Reduktion lauter Geräusche auf die AirPods Pro. Die Silikontips ermöglichen eine passive Geräuschminderung, während der H2 Chip aktiv lautere, eher unregelmäßige Geräusche 48.000 Mal pro Sekunde reduzieren kann. Die Reduktion lauter Geräusche ist standardmäßig in allen Hörmodi aktiv und in einer Vielzahl von lauten Umgebungen hilfreich. Durch einen völlig neuen Multiband-Algorithmus mit großem Dynamikbereich bleiben Sounds bei Live-Events wie Konzerten natürlich und lebendig.“
Anhand des personalisierten Hörprofils, das beim Hörtest erstellt wird, verwandelt das neue Feature bei den AirPods Pro eine Hörhilfe auf klinischem Niveau. Nach dem Einrichten werden personalisierte dynamische Anpassungen ermöglicht, um die Geräusche im Umfeld von Nutzer:innen in Echtzeit für sie zu verstärken. So können sie besser Gespräche führen und mit den Menschen um sie herum und ihrer Umgebung in Verbindung bleiben. Durch die Audioqualität wird das personalisierte Hörprofil von Nutzer:innen automatisch auf Musik, Filme, Spiele und Telefongespräche auf all ihren Geräten angewandt, ohne dass sie Einstellungen anpassen müssen. Die Hörhilfefunktion lässt sich auch mit einem von Hörmediziner:innen erstellten Audiogramm einrichten.
Diese erste softwarebasierte Hörhilfefunktion soll außerdem den Zugriff auf Hörhilfe für Nutzer:innen einfacher machen. Eine Marktzulassung von Gesundheitsbehörden weltweit wird erwartet und soll diesen Herbst in über 100 Ländern und Regionen verfügbar sein, darunter den USA, Deutschland und Japan.
Sumbul Desai, Ärztin und Vice President of Health bei Apple, glaubt daran, dass „Technologie dabei helfen kann, gesünder zu leben … Mit neuen Mitteilungen über Schlafapnoe auf der Apple Watch geben wir Nutzer:innen noch mehr Möglichkeiten, wichtige Informationen zu ihrem Gesundheitszustand zu erhalten. Auf den AirPods Pro stellen leistungsstarke Features die Hörgesundheit der Nutzer:innen in den Mittelpunkt, mit neuen Funktionen, um das Gehör zu testen und Unterstützung bei eingeschränktem Hörvermögen zu erhalten.“
Apple Intelligence kommt ab nächsten Monat
Die ersten Apple Intelligence Features werden „nächsten Monat verfügbar sein und Erlebnisse bieten, die unterhaltsam, intuitiv, benutzerfreundlich und speziell darauf ausgelegt sind, Nutzer:innen bei den Dingen zu unterstützen, die ihnen am wichtigsten sind“, beschreibt das Unternehmen. Das sind erst einmal u.a. unterstützende Schreibwerkzeuge, Zusammenfassungen von Mails und Mitteilungen sowie ein flexibleres Siri.
Ein Beispiel: Wenn während eines Anrufs eine Aufnahme in der Telefon App gestartet wird, werden die Teilnehmer:innen automatisch benachrichtigt, und nach Ende des Anrufs erstellt Apple Intelligence auch eine Zusammenfassung des Gesprächs.
Foto: Screenshot Apple Website / PM—Report
Zu den zusätzlichen Features, die auf Apple Watch, iPhone und iPad kommen, gehören:
- Die neue Vitalzeichen-App auf der Apple Watch gibt Nutzer:innen die Möglichkeit, täglich ihren Gesundheitszustand zu prüfen und über Nacht erfasste Gesundheitsdaten wie Herzfrequenz und Atemfrequenz einzusehen, um einen besseren Überblick über ihre Gesundheit zu erhalten.
- Die Health App bietet zusätzliche Unterstützung für Schwangere und zeigt während dieser Zeit Veränderungen ihrer physischen und psychischen Gesundheit. Nutzerinnen können die aktuelle Schwangerschaftswoche einsehen und Symptome im Zyklusprotokoll erfassen. Apple Watch Nutzerinnen können auch Empfehlungen zur Prüfung bestimmter Features erhalten, etwa Benachrichtigungen bei hoher Herzfrequenz.
- Zeit, die mit Tagebucheinträgen verbracht worden ist, kann als achtsame Minuten in der Health App gespeichert werden. Außerdem kann der Gemütszustand direkt in das Tagebuch protokolliert werden.
- Wenn ein Gerät mit einem Code, Touch ID oder Face ID gesperrt ist, sind alle Gesundheits- und Fitnessdaten in der Health App verschlüsselt, außer den Daten im Notfallpass.
- Alle Gesundheitsdaten, die in iCloud gesichert werden, sind sowohl während der Übertragung als auch auf den Servern von Apple verschlüsselt. Werden iOS, iPadOS und watchOS mit der standardmäßigen Zwei-Faktor-Authentifizierung und einem Code geschützt, sind die mit iCloud synchronisierten Health App Daten durchgängig verschlüsselt, was bedeutet, dass Apple die Daten nicht entschlüsseln und damit auch nicht lesen kann.
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