Pharmaunternehmen: Investition in Labore


Gapgemini zufolge sind Labore auf dem neusten Stand entscheidend für die Entwicklung innovativer Therapien – und deswegen investieren immer mehr Pharmaunternehmen in diesem Bereich.

Kürzere Zyklen bei der Medikamentenentwicklung sind das Hauptmotiv zur Transformation: 92% der befragten Unternehmen nennt sie als wichtigsten Beweggrund für Investitionen in Labore der neuen Generation. (Foto von ThisisEngineering RAEng auf Unsplash) 

 

Pharmaunternehmen entwickeln neue Strategien zur digitalen Transformation ihrer Labore, mit Fokus auf dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), der Optimierung von Prozessen sowie dem Aufbau der erforderlichen Kenntnisse und Qualifikationen. Kürzere Zyklen bei der Medikamentenentwicklung sind das Hauptmotiv zur Transformation.

Gründe für die Transformation

Der Gapgemini-Studie („Building the next-gen pharma lab: Digitally connected, environmentally sustainable“) zufolge sind die wichtigsten Gründe für die Labor-Transformation: eine notwendige, schnellere Entwicklung innovativer Medikamente, der Kostenoptimierungsdruck und die erforderliche Steigerung von Zulassungsraten für Medikamente.

Deswegen planen vor allem große Pharmaunternehmen, ihre Investitionen in die Transformation ihrer Labore bis 2025 beinahe zu verdoppeln: von heute 4 Prozent auf bis zu 7 Prozent ihres Umsatzes. Fast 75% haben bereits mit der Modernisierung ihrer Labore begonnen; die übrigen sind in der Planungsphase.

Labor-Transformation: Noch in der Pilotphase

Die meisten Unternehmen befinden sich noch in der Pilot- oder Proof-of-Concept (PoC)-Phase. Eine von zehn der untersuchten Organisationen hat ihre Initiativen zur Labor-Transformation bereits teilweise oder vollständig skaliert.

Die zentralen Herausforderungen gibt es in Bezug auf Daten und Technologie, Prozesse und Fachkräfte. Darüber hinaus birgt die Entwicklung innovativer und neuartiger Therapien Probleme, da Prozesse noch komplexer werden. Laut der Studie stufen die meisten Unternehmen die Komplexität der Prozesse (92%) und datenbezogene Probleme (90%) als die größten Herausforderungen für Labore ein.

97% der Unternehmen haben dazu Schwierigkeiten, Wissenschaftler:innen einzustellen, die sowohl über Fachkompetenz als auch über Kenntnisse in den Bereichen Digitalisierung und Daten verfügen.

Die Unternehmen, die schon moderne Labore eingerichtet haben, berichten von einem Rückgang der Fehler, gestiegenen Zulassungsraten und optimierten Kosten. Die Hälfte konnten die Markteinführungszeit durch Maßnahmen der Labor-Transformation verkürzen.

Und: Fast 36% dieser Unternehmen konnten ihre CO2-Bilanz aufgrund von Initiativen zur Labormodernisierung verbessern.

Dr. Ruth Lütticken, Leiterin des Bereichs Life Sciences, Data Science & Generative AI bei Capgemini Engineering in Deutschland, sieht, dass „Pharmahersteller heute in der Verantwortung stehen, lebenswichtige Medikamente und Wirkstoffe in immer kürzerer Zeit weltweit auf den Markt zu bringen. Dies setzt auch eine moderne Laborumgebung voraus - mit einer vernetzen Labortechnologie sowie der fortlaufenden Weiterentwicklung von Prozessen, Skills und Infrastruktur.“

 

Grafik: Gapgemini

Grafik: Gapgemini

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