Trotz Polykrise halten Deutschlands und Österreichs Unternehmen bei der nachhaltigen Transformation Kurs. Ökonomische Aspekte gewinnen an Bedeutung und definieren künftige Ambitionen und Strategien. (Foto von Lina N. auf Unsplash)
Die Studie von Bain & Company und dem FUTURE Institute zeigt: Während die meisten Unternehmen Fortschritte erzielen und neue Geschäftsfelder erschließen, belasten regulatorische Anforderungen wie die CSRD-Richtlinie.
Bain-Partner Strempel, Leiter der Praxisgruppe Sustainability &Responsibility in der DACH-Region, betont: „Die nachhaltige Transformation bleibt eine Mammutaufgabe. Je früher Unternehmen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit verbinden, desto eher können sie sich einen Vorsprung im globalen Wettbewerb erarbeiten.“
Die Kernergebnisse der Studie:
- Obwohl die Aufbruchstimmung von vor drei Jahren einer pragmatischeren Herangehensweise gewichen ist, bleibt Nachhaltigkeit für die meisten Unternehmen ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. 60% der befragten Führungskräfte sind mit ihren bisherigen Fortschritten zufrieden, 30% sogar sehr zufrieden.
- Ein Hauptfokus liegt auf der Wirtschaftlichkeit: Viele Unternehmen sehen Nachhaltigkeit nur dann als langfristig tragfähig, wenn sie bezahlbar bleibt. Dies gilt sowohl für Kunden, die oft nicht bereit sind, höhere Preise für nachhaltige Produkte zu zahlen, als auch für interne Investitionskriterien.
- Gleichzeitig nutzen drei Viertel der Unternehmen Nachhaltigkeit als Chance, neue Märkte und Geschäftsfelder zu erschließen, etwa durch nachhaltige Produkte, ESG-konforme Portfolios oder Initiativen in der Kreislaufwirtschaft.
- Dennoch erfordern die steigenden regulatorischen Anforderungen, insbesondere die EU-CSRD-Richtlinie, erhebliche Ressourcen. Diese sowie gesellschaftliche Herausforderungen erschweren den Weg zur Nachhaltigkeit. Um diesen Prozess zu beschleunigen, empfiehlt die Studie unter anderem technologische Innovationen, verstärkte Investitionen und eine konsequente CO2-Bepreisung.
- Als Antwort auf die aktuellen Herausforderungen und die Polykrise hat die Studie sieben Stellhebel identifiziert: Dazu gehören gezielte Innovationen, Kooperationen und die Fokussierung auf wertstiftende Nachhaltigkeitsaspekte. Unternehmen sollen ihre Strategien anpassen und gleichzeitig wirtschaftliche Effizienz mit der globalen Wettbewerbsfähigkeit verbinden. Bain betont, dass Unternehmen, die frühzeitig Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit vereinen, langfristig Marktführer werden können.
Fazit:
Die nachhaltige Transformation bleibt für Unternehmen in Deutschland und Österreich essenziell, muss jedoch zunehmend wirtschaftlich tragfähig sein. Während viele Unternehmen Fortschritte erzielen und Chancen in neuen Geschäftsfeldern sehen, belasten regulatorische Anforderungen wie die CSRD-Richtlinie. Langfristig wird der Erfolg davon abhängen, Nachhaltigkeit mit Wirtschaftlichkeit zu verbinden und Strategien gezielt anzupassen.
Grafik: Bain & Company und FUTURE
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