Pharma: Versorgungsinitiativen als Innovationsmotor


Versorgungsinitiativen gelten oft als sperrig, dabei bergen sie enormes Potenzial: für Patient:innen, Ärzt:innen und Pharmaunternehmen.

Auf dem Foto ist eine Glühbirne mit einer Hand zu sehen, die die Glühbirne kopfüber hält.

Anna Stechele (SPARX Communication) und Franziska Thiele (Dr. Rönsberg GmbH) betonen unisono: „Eine Versorgungsinitiative muss kein Mammutprojekt sein... Das ist kein Marketingprojekt. Es ist eine Mitgestaltung von Versorgung.“ (Foto von Jakub Żerdzicki auf Unsplash)

 

Chronische und seltene Erkrankungen bringen immense Versorgungslücken mit sich, sowohl für Betroffene als auch für Behandelnde. In unserem Podcast diskutieren Dr. med. Anna Stechele (SPARX Communication) und Franziska Thiele (Dr. Rönsberg GmbH), warum Versorgungsinitiativen gerade für Pharmaunternehmen strategisch und gesellschaftlich relevant sind.

Versorgungslücken erkennen und adressieren

Diagnoseodysseen bei seltenen Erkrankungen oder fehlende psychosoziale Unterstützung bei chronischen Leiden: Die Versorgungslücken im deutschen Gesundheitswesen sind vielfältig. Und sie betreffen nicht nur Patient:innen, sondern auch Angehörige und Fachpersonal. Genau hier setzen Versorgungsinitiativen an: als strukturierte, datenbasierte Projekte zur Verbesserung realer Versorgungssituationen.

„Gerade bei seltenen und chronischen Erkrankungen herrscht oft Unverständnis im Umfeld. Das bringt psychosoziale Belastungen mit sich, die in der Versorgung zu kurz kommen“, erklärt Anna Stechele, Medizinerin und Gründerin der SPARX Communication.

Pharma als Netzwerker: Mehr als nur Medikamentenanbieter

Franziska Thiele, Geschäftsführerin der Dr. Rönsberg GmbH, sieht Pharmaunternehmen in einer Schlüsselrolle:
 „Sie sind national wie international vernetzt und können alle Akteure an einen Tisch bringen – von Ärzt:innen und Betroffenen über Kassen bis zur Politik.“

Diese Fähigkeit, multiperspektivische Netzwerke aufzubauen, sei zentral, um Maßnahmen nicht nur zu konzipieren, sondern auch nachhaltig umzusetzen. Wichtig sei dabei eine klare Trennung zwischen Produktkommunikation und versorgungsrelevanten Projekten: „Es geht nicht um Imagepflege, sondern um echte Wirkung“, betont Thiele.

So funktionieren Versorgungsinitiativen

Laut Stechele bestehen erfolgreiche Initiativen im Kern aus drei Phasen:

  1. Ein interdisziplinäres Expertengremium identifiziert die Versorgungsprobleme aus allen Perspektiven.
  2. Datenbasierte Analyse mit qualifizierten Fragebögen und Marktforschung schafft objektive Entscheidungsgrundlagen.
  3. Maßnahmenableitung und Umsetzung: Von spezifischen Tools bis zu politischen Impulsen. Das Ziel ist immer die konkrete Verbesserung.

 

Kleine Module, große Wirkung

„Eine Versorgungsinitiative muss kein Mammutprojekt sein“, ermutigt Thiele. Oft beginnt es klein, etwa mit einem Schwimmkurs für Kinder mit Hämophilie oder einem Schmerzbewertungstool, und entwickelt sich über Jahre. Wichtig: „Es braucht immer mindestens eine Person, die den Mut hat, es durchzuziehen.“

Mehr Mut zu echten Versorgungspartnerschaften

Ob halbes Jahr oder Jahrzehnt: Versorgungsinitiativen bieten Pharmaunternehmen die Chance, glaubwürdig Verantwortung zu übernehmen und langfristige Partnerschaften mit Medizin, Gesellschaft und Politik aufzubauen. Oder, wie es Stechele formuliert:
„Das ist kein Marketingprojekt. Es ist eine Mitgestaltung von Versorgung.“

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