Physician-CEOs: Die nächste Führungsspitze im Gesundheitswesen


Laut McKinsey liegt bei Ärzt:innen ein unterschätztes Potenzial für CEO-Rollen bei Pharma.

Auf dem Foto ist eine Ärztin im Gespräch mit einem Arzt zu sehen, die einen Befund diskutieren.

Um den Ärzt:innen-Paradigmenwechsel zu beschleunigen, können Pharmaunternehmen eine aktive Rolle beim Führungsaufbau von Ärzt:innen übernehmen – gezielte, gut ausgestattete Systeme, die Talente in den eigenen Reihen identifizieren, entwickeln und fördern, und zwar durch strukturierte, langfristige Wege, die Führungsqualitäten proaktiv fördern. (Foto von Accuray auf Unsplash)

 

Ärzte als zukünftige CEOs: ein unterschätztes Potenzial


Für McKinsey ist klar: Immer mehr Mediziner:innen streben nach Führungsrollen im Gesundheitswesen – und bringen Eigenschaften mit, die für Pharmaunternehmen Gold wert sind.

McKinsey verweist auf wachsende Ambitionen: Rund 60% der befragten US-Ärzt:innen streben eine CEO-Position an – im Vergleich zu ca. 15% klinisch ausgebildeter CEOs heutzutage. Pharmaunternehmen können hiervon profitieren, da Ärzt:innen ein tiefes Verständnis für Produkte und Patient:innen mitbringen und als CEO Pharmaunternehmen strategisch führen können.

Herausforderungen auf dem Weg


Ärztliche Karrierewege decken oft kaum wirtschaftlichen Hintergrund ab – was zu Wissenslücken in Bereichen wie Finanzen, Strategie und Marktkenntnis führt. Neben Kompetenzdefiziten hemmen externe Vorurteile gegenüber Ärzt:innen im Management auch deren Aufstiegschancen.

Kompetenzaufbau: Business- und Leadership-Training


Um aber dennoch Ärzt:innen mit ins CEO-Boot holen zu können, empfiehlt McKinsey gezielte Weiterbildung, etwa in Wirtschaft, Strategie, Führung und Risikomanagement, ebenso Mentoring und Coaching. Diese Maßnahmen unterstützen dabei, die Transition vom klinischen Experten zum ganzheitlichen Unternehmensführer zu erleichtern.

Klinische Stärken als strategische Vorteile


Ärztliche Berufserfahrung formt wichtige Führungsqualitäten: Ergebnisorientierung, Entscheidungsstärke unter Druck und Unsicherheit, Teamführung, Empathie und Verantwortungsbewusstsein. Diese können in der Pharmaindustrie die Verbindung zwischen klinischem Wissen und Unternehmensstrategie stärken.

Veränderte Denkweise: von „richtig“ zu „wirkungsvoll“


Ein CEO-Arzt muss seine gewohnt vorsichtige Entscheidungsmentalität neu kalibrieren. Denn die wichtigste Veränderung für Ärzt:innen auf dem Weg zur Unternehmensführung ist ein Perspektivwechsel: Es geht nicht mehr nur um klinische Richtigkeit, sondern um strategische Wirksamkeit.

Warum das für Pharmaunternehmen relevant ist

  • Produktfokus & Stakeholder-Verständnis: Ärzt:innen bringen unmittelbare Patientenorientierung ein – ein entscheidender Vorteil für Produktentwicklung, klinische Studien oder Zulassungsstrategien.
  • Vertrauen & Glaubwürdigkeit: Der CEO-Background als Mediziner:in erhöht Glaubwürdigkeit gegenüber Ärzten, Gesundheitssystemen und Patienten.
  • Innovation und Skalierung: Die Kombination von klinischer Erfahrung mit Unternehmensführung ermöglicht agile Anpassung und Markteinführungen neuer Therapien.

 

Fazit

Ärztliche Führungskräfte stellen eine starke, aber bislang ungenutzte Ressource im Pharmasektor dar. Durch gezieltes Training, gezielte Förderung und Kulturwandel können Pharmaunternehmen diese Talente fördern – und so Innovationskraft, Patientenvertrauen und strategische Ausrichtung stärken.

Für McKinsey steht fest, dass Ärzt:innen nicht nur klinisches Wissen mitbringen – sie wissen auch, wie man Vertrauen schafft, komplexe Teams führt und unter Unsicherheit handelt. Diese Fähigkeiten sind für moderne CEOs zentral.

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