Studie: Europäische Pharmahersteller investieren in KI


Laut der Studie „Transforming Pharmaceutical Manufacturing: Overcoming Hurdles With Digital Innovation“ sind die Top 3: Investitionen in Cybersicherheit, KI und Automatisierung.

Der Studie zufolge investieren schon einige Pharmaunternehmen in intelligente Fabriken, digitale Zwillinge, Automatisierung und Künstliche Intelligenz. (Foto von Conny Schneider auf Unsplash)

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie im Überblick:

  • Investitionen in Cybersicherheit, KI und Automatisierung: Auf die Frage nach ihren Investitionsprioritäten in den kommenden 12 Monaten nannten 68% die Automatisierung von Cybersicherheit, KI für vorausschauende Wartung (65%), physische Automatisierung (61%) und KI für native Sprachschnittstellen (61%).
  • Datensilos hindern Entscheidungsfindung: 68% gaben an, dass Datensilos eine fundierte Entscheidungsfindung in ihrer Organisation beeinträchtigen.
  • Audits stellen Organisationen vor Herausforderungen: 55% der Befragten haben Schwierigkeiten, ihre betriebliche Effizienz aufrechtzuerhalten, und 53% fühlen sich nicht in der Lage, die Einhaltung von Vorschriften ohne Weiteres nachzuweisen. Ähnlich verhält es sich mit der Verwaltung von Änderungen mit überprüfbarer Rückverfolgbarkeit. Für 53% ist dies eine Herausforderung.
  • Cybersicherheit von OT (Operational Technology) und IoT (Internet of Things): 59% der Befragten planen, ihre Ausgaben für IoT zur Überwachung von Anlagen und Echtzeitdaten zu erhöhen. 68% möchten zudem verstärkt in Cybersicherheit investieren. Die Integration von IoT und Cybersicherheit soll die Echtzeit-Überwachung und -Verwaltung von Anlagen verbessern und diese gleichzeitig schützen. Dabei bleibt die betriebliche Kontinuität und Compliance gewährleistet.

 

Digitale Zwillinge: Wenig im Einsatz

17% der Befragten nutzen derzeit einen digitalen Zwilling in ihren Anlagen. Damit hinkt die Pharmaindustrie anderen Branchen hinterher, lautet das Fazit dazu in der Studie. Bei neuen Projekten setzen jedoch vier von fünf Unternehmen (79% digitale Zwillinge ein, um die Zusammenarbeit und Genauigkeit bei Entwürfen zu verbessern.

Was ist ein digitaler Zwilling?

Ein digitaler Zwilling ist eine dynamische virtuelle Kopie eines physischen Assets, eines Prozesses, eines Systems oder einer Umgebung, die genauso aussieht und sich genauso verhält wie ihr reales Gegenstück. Oder nochmal anderes ausgedrückt: Dabei handelt es sich um eine virtuelle Repräsentation eines physischen Objekts oder Prozesses. Er wird vor allem eingesetzt, wenn Unternehmen ihre Produkte oder Systeme über den ganzen Lebenszyklus hinweg beobachten, analysieren, simulieren und optimieren möchten.

Adam Cross, Industry Director, Pharmaceuticals & Life Sciences bei Hexagon, geht davon aus, dass digitale Zwillinge in Zukunft schnell an Akzeptanz gewinnen werden. Er sieht den Grund dafür, dass Unternehmen zunehmend versuchen, Silos aufzubrechen und Compliance-Herausforderungen zu bewältigen.

„Die Studie zeigt, dass eine Mehrheit der Pharmaunternehmen mit der Verwaltung von Dokumenten und Daten, der Einhaltung von Compliance-Anforderungen und der Bewältigung von Veränderungen zu kämpfen hat. Unzusammenhängende Systeme und Silos behindern den Datenaustausch und erschweren es den Mitarbeitern, auf die erforderlichen Informationen zuzugreifen und zusammenzuarbeiten“, sieht Cross die Herausforderungen.

 

Zur Studie:

Hexagon hat bei Forrester Consulting die Studie „Transforming Pharmaceutical Manufacturing: Overcoming Hurdles With Digital Innovation“ in Auftrag gegeben.

Forrester befragte dazu 161 Entscheidungsträger im Bereich Fertigungstechnologie auf Managementebene und darüber, die für Fertigungsprozesse, Qualitätssicherung und Tests in Pharmaunternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 1 Milliarde US-Dollar verantwortlich sind. 14% der Befragten arbeiten in deutschen Pharmaunternehmen. Die Datenerhebung erfolgte zwischen Dezember 2024 und Januar 2025.

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