Teva: Strategische Neuausrichtung


Der israelische Pharmakonzern Teva hat im Rahmen seiner strategischen Neuausrichtung den Abbau von rund 2900 Stellen angekündigt. 

Teva steht am Anfang einer „Ära der Kosteneffizienz, Harmonisierung und Sparsamkeit“, wie es der CEO Richard Francis ausdrückt. (Foto: Screenshot Website / PM—Report)

Pivot to Growth-Strategie

Damit will das Unternehmen rund 8% seiner globalen Belegschaft einsparen. Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Programms zur Kostenreduktion in Höhe von 700 Mio. US-Dollar und soll dazu beitragen, bis 2027 eine operative Marge von 30% zu erreichen.

Teva verfolgt seit Mai 2023 mit seiner „Pivot to Growth“-Strategie das Ziel, sich vom reinen Generikaanbieter zu einem innovationsgetriebenen Biopharmaunternehmen zu entwickeln. 

CEO Richard Francis erklärt dazu, dass die Umstrukturierung auf die Modernisierung der Organisation, die gezielte Ressourcenallokation und die Optimierung externer Ausgaben abzielt. Der Stellenabbau fällt dabei unter die strategische Priorität der „fokussierten Ressourcenverteilung“. Weitere Details nannte das Unternehmen bislang nicht. Aber es soll die Zahl der Produktionsstandorte bis 2027 von derzeit 35 auf 30 reduziert werden.

Operativ robust aufgestellt

Trotz Stellenabbau zeigte sich das Unternehmen operativ robust: Im ersten Quartal 2025 stieg der Umsatz um 2% auf 3,89 Mio. im Vorjahr. Die operative Marge (non-GAAP) verbesserte sich auf 24,3%.

Besonders stark entwickelte sich das Geschäft mit innovativen Produkten. Die drei Schlüsselpräparate Austedo, Ajovy und Uzedy erzielten zusammen ein Umsatzwachstum von 39% auf 589 Mio. US-Dollar. Auch das Generikageschäft bleibt mit einem Plus von 3% auf 2,3 Mrd. US-Dollar ein wichtiges Standbein.

Weitere Wachstumstreiber sieht Teva in seiner Entwicklungs-Pipeline. Im Fokus stehen unter anderem das Immuntherapeutikum duvakitug (anti-TL1A) bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, ein dual wirkender Asthma-Notfallinhalator (DARI) sowie ein langwirksames Olanzapin-Depotpräparat.

Zur Finanzierung künftiger Investitionen setzt Teva zudem auf Portfoliofokussierung und Kapitaldisziplin. Bereits abgeschlossen ist der Rückzug aus dem Japan-Geschäft, die API-Sparte befindet sich derzeit im Verkaufsprozess.

Generika bleiben Teil der Strategie

Trotz des Innovationsschubs bleibt das Generikageschäft ein zentrales Element der Konzernstrategie. „Die Stärke im Generikabereich unterstützt unsere Innovationskraft und Disziplin in der Kostenstruktur“, bekräftigt Francis. 

Francis ergänzt noch: „Wir befinden uns nun in der Beschleunigungsphase unserer Wachstumsstrategie. Wir haben einen klaren Fahrplan, um Tevas Transformation zu einem führenden biopharmazeutischen Unternehmen mit einer erwarteten operativen Marge von 30% fortzusetzen. Wir haben heute Nettoeinsparungen von rund 700 Millionen US-Dollar bis 2027 angekündigt. Wir beschleunigen unser innovatives Wachstum und stärken unser Generikageschäft, während wir gleichzeitig unsere Betriebsabläufe rationalisieren, unser Geschäft schärfen und Prozesse optimieren. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse passen wir unseren Ausblick für 2025 an und bekräftigen unsere Ziele für 2027.“

 

Die Kennzahlen im Überblick:

Die größten Beiträge kamen von:

  • Austedo (Huntington-Therapie): +39 % auf 411 Mio. US-Dollar
  • Ajovy (Migränetherapie): +26 % auf 139 Mio. US-Dollar
  • Uzedy (Schizophrenie): 39 Mio. US-Dollar

 

Kennzahlen Q1 2025

  • Gesamtumsatz: 3,89 Mrd. USD (+2 %)
  • Nettoergebnis: 214 Mio. USD (Vorjahr: -139 Mio.)
  • Operatives Ergebnis (GAAP): 519 Mio. USD (Vorjahr: -218 Mio.)
  • Bereinigtes operatives Ergebnis (Non-GAAP): 946 Mio. USD, Marge 24,3 %
  • F&E-Ausgaben: 247 Mio. USD (+2 %)
  • Bereinigtes EBITDA: 1,041 Mrd. USD (+4 %)

 

Strategische Initiativen („Pivot to Growth“)

  • Wachstumstreiber stärken: Ausbau von Austedo, Ajovy und Uzedy
  • Innovation beschleunigen: Pipeline-Fortschritte u. a. mit duvakitug (anti-TL1A), DARI (Asthma-Inhalator) und Olanzapin-LAI
  • Generikakompetenz erhalten: Neueinführungen komplexer Generika und Biosimilars wie Simlandi (Adalimumab) und Epysqli (Eculizumab)
  • Fokus und Kapitaldisziplin: Portfoliooptimierung, Standortverkäufe (z. B. Japan-Geschäft), laufender API-Verkauf geplant.
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