BIH-Umfrage zur Zukunft der Medizin


Das Marktforschungsinstitut Civey hat für das Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) online über 2.500 Bundesbürgerinnen und -bürger ab 18 Jahren zur Zukunft der Medizin und der medizinischen Forschung befragt. Ein Ergebnis: 83,2% finden, dass die akademische Forschung enger mit der forschenden Arzneimittelindustrie zusammenarbeiten sollte.

Grafik: Civey / BIH Umfrage

 

Wenn es um generelle Informationen zur Gesundheit geht, dann vertrauen die meisten Menschen nach wie vor ihrem Hausarzt (56%), allerdings informieren sich viele ebenfalls im Internet (41,2%). Hingegen nur 14,6% gaben an, Familienangehörige oder Bekannte zum Thema Gesundheit um Rat zu fragen.

Zum Thema Krankheiten sehen 37% den Krebs als die Krankheit an, bei der der größte medizinische Bedarf besteht. Mit 17,6% steht an zweiter Stelle die Demenz, gefolgt von Psychischen Erkrankungen mit 13,2%. Die größten Hoffnungen bei neuen Therapien setzen die Deutschen auf Immun- (36%) und Gentherapien (30%), digitale Medizinlösungen halten bisher nur 10% der Bevölkerung für "besonders erfolgversprechend". 

Digitale Medizin (noch) nicht etabliert

Prof. Christopher Baum, Vorsitzender des BIH-Direktoriums und Vorstand für Translation der Charité – Universitätsmedizin Berlin, ist “ein bisschen enttäuscht” über “die niedrige Erwartung gegenüber der digitalen Medizin: Digitale Lösungen, ebenfalls ein Schwerpunkt im BIH, werden die Medizin entscheidend voranbringen, davon bin ich überzeugt. Vermutlich müssen wir hier die zu erwartenden Vorteile noch besser kommunizieren."

Engere Zusammenarbeit mit Pharma gewünscht

Bis eine neue Therapie den Weg aus dem Forschungslabor in die Klinik geschafft hat, vergeht viel Zeit, denn der Weg ist lang, mühsam und teuer. Das scheint den meisten Befragten bewusst zu sein, denn 83,2% möchten, dass die akademische Forschung enger mit der forschenden Arzneimittelindustrie zusammenarbeitet. 65,9% schätzen es als sinnvoll ein, Kenntnisse zur Gründung eines Unternehmens, wie etwa die Patentierung von geistigem Eigentum oder betriebswirtschaftliche Grundlagen bereits im Studium der Medizin und Naturwissenschaften zu vermitteln. Selbst dabei zu unterstützen, Ideen in die Praxis zu überführen, indem man in ein Gesundheits-StartUp investiert, können sich dagegen die wenigsten vorstellen: 16,6% antwortete auf diese Frage mit "Ja, auf jeden Fall" bzw. mit "Eher ja".

Alle Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.

Erhalten Sie jetzt uneingeschränkten Zugriff auf alle interessanten Artikel.
  • Online-Zugriff auf das PM-Report Heftarchiv
  • Aktuelle News zu Gesundheitspolitik, Pharmamarketing und alle relevanten Themen
  • 11 Ausgaben des PM-Report pro Jahr inkl. Specials
Mehr erfahren