Forderung nach #ChefinnenGesundheit 


Mehr Chefinnen braucht es im Gesundheitswesen: Das wollen 12 Verbände und Initiativen von weiblichen Führungskräften im Gesundheitswesen durchsetzen.

Die zwölf Verbände, die die Forderungen nach #ChefinnenGesundheit unterstützen.

Thema anfachen 

Die Verbände wollen nicht locker lassen und auf diese Thematik erneut aufmerksam machen. Dafür braucht es u.a. verbindliche Quoten und neue Arbeitsmodelle.

Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft haben über nötige politische Weichenstellungen bei einem Parlamentarischen Abend diskutiert, um Diversität und weibliche Perspektiven in Vorständen und Gremien des Gesundheitswesens zu fördern. Das sehen sie als “dringend” an.

Spiegel-Bestseller-Autorin (“Wir sind doch alle längst gleichberechtigt“) Alexandra Zykunov betonte als Keynote-Speakerin: Nicht die Frauen müssten sich ändern, um in Führungspositionen zu gelangen, “sondern das System, in dem diese Frauen leben.” Sie spricht sich für eine Frauenquote aus, nicht um Frauen zu bevorzugen, “sondern um die seit Jahrzehnten und Jahrhunderten existierende Bevorzugung von Männern ausgleichen zu können.”

Frauen in Führungspositionen

Nicht nur die Politik, auch Unternehmen und Organisationen sehen sich in der Verantwortung, den Weg für Frauen in Führungspositionen zu ebnen, wie die Diskussion zeigte: “Diversität – und damit auch Förderung von Frauen – ist Führungsaufgabe. Deshalb sollten wir Diversität und Inklusion fördern und immer wieder hinterfragen, ob wir genug dafür tun”, so Chantal Friebertshäuser, Senior Vice President und Geschäftsführerin MSD Deutschland.

Auch für Simone Schwering, Vorstandsmitglied der gesetzlichen Krankenkasse BARMER, ist Frauenförderung eine Führungsaufgabe: “Es ist unser Job, Vorbild zu sein. Wir im Top-Management müssen Verantwortung übernehmen und Fakten schaffen. Unsere Aufgabe ist es, Gleichstellung zur Selbstverständlichkeit zu machen.” Dr. Ute Wiedemann, Vorstandsmitglied der DAK-Gesundheit, ergänzte: “Mit einem Anteil von 75 Prozent sind Frauen das Fundament im deutschen Gesundheitswesen. Ich setze mich für einen Kulturwandel ein, damit Frauen mit ihrem Wissen, ihrer Energie und Strahlkraft zu Leuchttürmen werden, die Orientierung geben. Deshalb müssen Frauen für Top-Positionen gezielt vorbereitet und gefördert werden, um die überfällige Ausgewogenheit zwischen Basis und Führung zeitnah zu erreichen.“

Bedarf für Diskussion(en)

Die anschließende Paneldiskussion benannte wesentliche Hebel für den überfälligen Ausgleich. Dazu meinte Saskia Weishaupt, MdB (Bündnis 90/Die Grünen): “Für einen nachhaltigen Wandel der Führungs- und Entscheidungskultur benötigen wir Politik, Unternehmen und Organisationen des Gesundheitswesens gleichermaßen. Verbindliche Quoten und Transparenz sind wichtig, um progressive Entwicklungen ernsthaft anzustoßen, genauso wie neue Arbeitsmodelle, damit Frauen, die leider immer noch hauptsächlich für die Sorgearbeit verantwortlich sind, die Vorstandsarbeit auch mit der Familie vereinbaren können.“

Sabine Dittmar, MdB (SPD), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, sieht es als “weiterhin notwendig an, die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen der Krankenkassen, in ihren Verbänden, Organisationen der Ärzte- und Zahnärzteschaft und weiteren Organisationen der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen voranzutreiben. Das ist ein Ziel, das auch das Bundesgesundheitsministerium kontinuierlich verfolgt.”

Eine echte Kulturveränderung entstehe nur, wenn Frauen gleichberechtigt Einfluss nehmen könnten, so die Verbände in einer anschließenden gemeinsamen Resolution. Sie verweisen auf den Koalitionsvertrag, der die paritätische Beteiligung von Frauen in Führungsgremien des Gesundheitswesens vorsieht.

 

Das Thema wird weiter diskutiert — auch unter den Hashtags #ParitätJetzt und #ChefinnenGesundheit.

Die Resolution finden Sie hier.

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