Gemeinsam gegen den Klimawandel
Strategie gemeinsam angehen
Denn der Klimawandel ist laut WHO „die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit.“ Starkwetterereignisse wie Stürme, Fluten und Hitzewellen, zunehmende Prävalenz von Allergien und die Ausbreitung von zum Teil neuen Infektionskrankheiten stellen somit Herausforderungen für Prävention, Behandlung und Pflege dar.
Der GKV-Spitzenverband findet, dass eine gemeinsame Strategie der Verantwortlichen im Gesundheitswesen und der öffentlichen Hand „unerlässlich ist, um die Herausforderung zu meistern, das Gesundheitswesen klimaneutral umzubauen und Gesundheitsgefahren durch den Klimawandel vorzubeugen. Dafür brauchen wir nicht nur gemeinsame Anstrengungen aller Gesundheitsakteure, sondern auch effektive Maßnahmen in vielen anderen Politikbereichen wie Ernährung, Landwirtschaft, Städteplanung, Mobilität und Energie. Auch die finanzielle Verantwortung geht weit über das Gesundheitswesen hinaus.“
Höhrere Gesundheitskosten durch den Klimawandel
Und der Klimawandel wird auch mehr Kosten durch steigende gesundheitliche Risiken verursachen. „Diese Entwicklung trifft auf eine ohnehin schwierige GKV-Finanzsituation in Folge einer expansiven Ausgabenpolitik in den letzten Jahren. Für eine stärker klimaneutral ausgerichtete Gesundheitsversorgung sind Investitionen in Klimaschutz durch Energieeffizienz und Vermeidung von Treibhausgasen notwendig – Investitionen, die als gesamtgesellschaftliche Aufgabe primär in der Verantwortung der öffentlichen Hand liegen,“ meint der GKV-Spitzenverband.
Die Krankenkassen fühlen sich verantwortlich, an der Verhütung der mit dem Klimawandel verbundenen Gesundheitsgefahren mitzuwirken, gesundheitsfördernde Strukturen in Pflegeeinrichtungen, Kindergärten, Schulen, Betrieben und Kommunen zu stärken und einen Beitrag zur gesundheitsorientierten Bewältigung des Klimawandels zu leisten. Der Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverbandes, der als Grundlage für die Präventionsangebote der Krankenkassen dient, wird das Thema Klimaschutz und Klimaanpassung künftig berücksichtigen.
Andere Unterzeichner des Klimapakts:
- ABDA
- Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen
- Bundesärztekammer
- Bundesministerium für Gesundheit
- Bundeszahnärztekammer
- Deutsche Krankenhausgesellschaft
- Deutscher Landkreistag
- Deutscher Pflegerat e.V.
- Deutscher Städte- und Gemeindebund
- Deutscher Städtetag
- Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK)
- Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.
Hintergrund:
Mit dem Übereinkommen von Paris von 2015 hat sich die Weltgemeinschaft darauf verpflichtet, die Erderwärmung auf 1,5 Grad vor dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Deutschland hat sich vor diesem Hintergrund international verpflichtet, sein Gesundheitssystem klimaneutral und nachhaltig zu entwickeln. Das deutsche Klimaschutzgesetz sieht vor, die CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 65% zu senken und bis 2045 klimaneutral zu werden.
Das Klimaschutzgesetz verpflichtet auch die Akteure des Gesundheitswesens, zum Schutz vor den Auswirkungen des weltweiten Klimawandels die Klimaschutzziele zu berücksichtigen. In einem durch Selbstverwaltung gesteuerten Gesundheitswesen tragen die Kostenträger und Leistungserbringenden Mitverantwortung, die gesundheitlichen Herausforderungen des Klimawandels anzunehmen, den eigenen Beitrag zum Klimawandel zu minimieren und die Klimaziele zu erreichen. Der mit dem Klimapakt Gesundheit angestoßene strategische Prozess beim Bundesministerium für Gesundheit bildet dafür einen Rahmen.
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