Klimawandel als größtes Gesundheitsproblem des Jahrhunderts


Ein aktueller Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) sagt das, was wir alle eigentlich schon wissen: Die extreme Hitze ist die größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit in Europa.

Der EUA Bericht

Drastische Konsequenzen

“Die Zahl der gefährdeten Menschen nimmt zu, die Bedingungen verschlechtern sich, was bedeutet, dass wir ohne angemessene Anpassung mit mehr Todesfällen rechnen müssen“, so Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der Europäischen Umweltagentur (EUA).

In dem Bericht gibt es drastische Zahlen: Hitzewellen könnten bis zum Ende des Jahrhunderts zum Tod von 90.000 Europäern pro Jahr führen. Laut EUA war extreme Hitze zwischen 1980 und 2020 bereits für etwa 129.000 Todesfälle verantwortlich.

Nationale Strategien muss Gesundheit mitdenken

Bisher ist es so, dass klimabedingte Gesundheitsgefahren in erster Linie in den nationalen Anpassungsstrategien und weniger in den Strategien zur nationalen Gesundheit mitgedacht worden sind. Bruyninckx dazu: “Dies deutet darauf hin, dass sich die nationalen Gesundheitssysteme ernsthafter mit diesen Fragen befassen müssen.”

In dem Bericht wird auch festgestellt, dass die derzeitigen Strategien nicht zukunftssicher sind, wenn es um Hitzewellen, Überschwemmungen oder die zunehmende Bedrohung durch Krankheitserreger und Infektionskrankheiten geht. “Nur wenige dieser Pläne konzentrieren sich darauf, gefährdete Gruppen zu identifizieren [und] die notwendigen Partnerschaften aufzubauen, um darauf zu reagieren, geschweige denn neue Strategien für Gesundheitseinrichtungen zu entwickeln“, kritisiert Bruyninckx.

Globaler Einsatz gegen die Klimakrise

Der Bericht der EUA wurde zum Zeitpunkt der 27. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP27) veröffentlicht. “Die Entscheidungen der COP27 werden sich auf fast acht Milliarden Menschen auf unserem Planeten auswirken, und auch auf alle Menschen in zukünftigen Generationen. Wir befinden uns also in einer wirklich entscheidenden Phase. Und wir müssen ernsthaft darüber nachdenken, wie wir das Problem angehen“, bekräftigt Clara de la Torre, Generaldirektorin der GD CLIMA der Europäischen Kommission.

Pharma und Klimaschutz

Die Pharmaunternehmen haben sich seit einigen Jahren die Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. Emma Walmsley, CEO von GSK, postete vor ein paar Tagen auf LinkedIn:

“Die Wissenschaft ist klar. Die menschliche Gesundheit ist direkt mit der Gesundheit des Planeten verbunden. Und Klimawandel und Naturverlust bedrohen die Gesundheit – nicht in der Zukunft, sondern jetzt. Und wie wir diese Woche so eindringlich gehört haben, werden die stärksten Auswirkungen von den am stärksten gefährdeten Menschen gespürt. Maßnahmen in großem Umfang sind dringend erforderlich und können meiner Ansicht nach nur durch kreative Zusammenarbeit wirklich freigesetzt werden. Nur durch Zusammenarbeit können wir die Gesundheit des Planeten schützen und wiederherstellen, um die menschliche Gesundheit besser zu schützen. Diese gemeinsame Anstrengung muss sich darauf konzentrieren, sowohl die Emissionen in unseren Gesundheitssystemen zu reduzieren als auch Wissenschaft, Technologie und Talent zu vereinen, um gefährdeten Gemeinschaften dabei zu helfen, den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels einen Schritt voraus zu sein. #COP27”

Den EUA Bericht finden Sie hier.

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