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Was bemisst der Index
Anhand diesen Index’ soll die Widerstandsfähigkeit von Krankenhäusern während Extremsituationen bemessen und die chirurgische Versorgungssicherheit verbessert werden. 23 Kriterien sind ausgearbeitet worden, u.a. Ausstattung und Infrastruktur, Personalmanagement sowie Handlungsabläufe im Rahmen geplanter Operationen. Je höher der errechnete Index ist, desto besser ist ein Krankenhaus auf Herausforderungen in Extremsituationen vorbereitet.
Garantie der Versorgung für Patient:innen
Prof. Dr. Jörg Kleeff, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie an der Universitätsmedizin Halle, erklärt dazu: “Die COVID-19-Pandemie wurde als exemplarische Stresssituation für die internationale Studie herangezogen. Es geht aber auch um andere Extremsituationen, wie Naturkatastrophen, Krieg oder Hitzewellen. Oberstes Ziel muss es sein, Krankenhäuser so widerstandsfähig zu machen, dass möglichst wenige Operationen verschoben werden müssen und die Patient:innen weiterhin adäquat versorgt und vor gesundheitlichen Nachteilen bewahrt werden.”
Index basiert auf einer Studie
In Sachsen-Anhalt beteiligte sich die Universitätsmedizin Halle in der Anwendung und Studienvalidierung. An der Studie beteiligten sich Krankenhäuser aus insgesamt 119 Ländern. Prof Dr. Ulrich Ronellenfitsch, lokaler Studienkoordinator und Oberarzt an der Universitätsklinik und Poliklinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie der Universitätsmedizin Halle, findet, dass “diese Studie erneut die enorme Wichtigkeit internationaler Forschungskooperationen zeigt, die während der COVID-19-Pandemie etabliert wurden. Diese Kooperationen werden auch nach der Pandemie weitergeführt, um weltweit wichtige Fragen zur chirurgischen Patient:innenversorgung zu beantworten und die Strukturen und Widerstandsfähigkeit von Krankenhäusern kontinuierlich zu verbessern.“
Die Studie zeigt, dass weltweit ein Großteil der Kliniken mit durchschnittlich 84,5 von 115 Punkten nicht ideal auf die Pandemie vorbereitet waren, was zu einem starken Rückgang der Anzahl chirurgischer Eingriffe führte. Um eine Validierung der Bewertungskriterien zu ermöglichen, berechnete das Forschungsnetzwerk das Verhältnis durchgeführter zu geplanter Operationen während der Pandemie: Im Durchschnitt konnten weltweit etwa 20% der planbaren Eingriffe nicht wie vorgesehen durchgeführt werden — Notfalloperationen sind hiermit nicht gemeint. Krankenhäuser mit hoher Punktzahl verschieben in Extremsituationen statistisch gesehen weniger Operationen.
Die Universitätsmedizin Halle kam aktuell auf 92 von 115 möglichen Punkten.
Über das Forschungsnetzwerk COVIDSurg
Die COVIDSurg Collaborative ist ein Forschungsnetzwerk, das die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die chirurgische Versorgung untersucht. Am Netzwerk sind über 15.000 Ärzt:innen sowie Forscher:innen aus über 100 Ländern der Welt beteiligt. COVIDSurg hat verschiedene große Beobachtungsstudien zur chirurgischen Versorgung und Risiken im Zusammenhang mit COVID-19-Infektionen durchgeführt und chirurgische Vergleichsdaten und Qualitätsindikatoren erhoben. Dadurch soll sich die chirurgische Versorgung weltweit verbessern. Bislang resultierten aus der Kollaboration bereits fast 20 gemeinsame Originalarbeiten. Das Konsortium soll auch über die Pandemie hinaus fortgeführt werden und relevante Fragen der chirurgischen Versorgungsforschung weltweit adressieren.
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