Transformation als Chance: Die Zukunftsstrategie des vfa
Umbau der industriellen Basis
Neben dem Klimawandel geben die Digitalisierung und der demografische Wandel den Takt vor. Deutschland ist auf Zukunftsbranchen angewiesen, damit es wirtschaftlich überleben kann — und international wichtig bleibt. Pharma ist eine der Schlüsselindustrien. Findet der vfa.
Han Steutel, Präsident des vfa, sieht im Umbau der industriellen Basis eine Chance: “Für den Umbau seiner industriellen Basis hat sich Deutschland ambitionierte Ziele gesetzt. Sie sind nicht nur von großer Bedeutung, sondern für die pharmazeutische Industrie und den Standort im internationalen Wettbewerb eine große Chance. Unsere Branche ist hochinnovativ und arbeitet wissensbasiert…”
Der Verband hat zusammen mit seinen Mitgliedern und Expert:innen eine Strategie unter dem Titel “Pharma 2030“ entworfen.
Die einzelnen Punkte lauten:
- Innovationen sind der Wohlstand von morgen
- Erfolgsfaktor Digitalisierung
- Eine neue Gründerzeit
- Attraktive Arbeitswelten
- Investition in die Zukunft
- Sustainable Pharmacy
- Standort Europa
- Aus Krisen lernen
Darin findet sich z. B. zum Thema Digitalisierung:
“Die Digitalisierung spielt dabei eine Schlüsselrolle. In den vergangenen Jahren haben immer größere Rechnerkapazitäten, Methoden der künstlichen Intelligenz und die Nutzung von großen Datenmengen sowohl zu Produktivitäts- als auch Innovationssprüngen geführt. Die in vielen Bereichen des Lebens generierten Daten sind eine Ressource, die andere Volkswirtschaften bereits intensiver und besser zu nutzen wissen.
Dass datenbasierte und digitale Geschäftsmodelle derzeit vorzugsweise außerhalb Deutschlands entwickelt werden, wirkt sich auf das Gründungsgeschehen hierzulande nachteilig aus. Während politische Entscheidungsträger:innen die Potenziale der Digitalisierung, insbesondere in Bezug auf die Nutzung von Gesundheitsdaten, mittlerweile erkannt haben, werden ihre Chancen bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Doch Wirtschaftsräume, die sich dieser Nutzung verschließen, werden im globalen Standortwettbewerb an Boden verlieren.”
Und weiter steht im Strategiepapier:
“Jeden Tag erscheinen bis zu 10.000 neue wissenschaftliche Publikationen – Tendenz steigend. Für die einzelnen Wissenschaftler:innen wird es immer schwerer, auch nur in einem Fachgebiet den Überblick zu behalten. Mit speziell entwickelten Algorithmen lassen sich die für die medizinische Forschung relevanten Publikationen zielgerichtet identifizieren. So entstehen maßgeschneiderte Fachliteratur-Kollektionen, die neue Erkenntnisse sowohl innerhalb einer Disziplin als auch assoziierter Wissensbereiche zusammenfassen und Hinweise auf neue Entwicklungsansätze und -linien erlauben. Das erleichtert den Austausch über Fachgrenzen hinweg und gibt Impulse für neue Ideen und FuE-Ansätze.
Klinische Studien sind aufwändig, langwierig, und teuer. Zudem lassen sich in der personalisierten Medizin die Studiengruppen dank einer sensibleren Diagnostik immer präziser definieren. Doch weil sie dadurch auch kleiner werden, wird Allerdings zeigt der Blick auf sog. „Unicorns“, also die mit über 1 Milliarde Euro bewerteten Start-ups im Bereich von Health-Tech-Innovationen, dass die Potenziale der Digitalisierung für Wertschöpfung und Gesundheitsversorgung in Deutschland bei weitem noch nicht ausgereizt sind. Von insgesamt 76 Healthtech-Unternehmen, die von 2019 bis 2021 mit über 1 Milliarde Euro bewertet wurden, stammen nur zwei Unternehmen aus Deutschland, dagegen 51 aus den USA. Das schränkt die Möglichkeiten für eine innovative Weiterentwicklung des Gesundheitswesens und der forschenden Pharma Unternehmen deutlich ein, was auch ganz konkrete Nachteile in der Produktion von Arzneimitteln haben kann.”
Die gesamte Strategie können Sie hier abrufen.
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