Abbott-Umfrage: Mut zur Digitalisierung in der Diabetestherapie?


Welche Rolle die Digitalisierung für die Versorgung spielt und wie gut Hausarzt- und Diabetespraxen vernetzt sind, ist bereits 2021 untersucht worden. Und nun wieder für das erste Halbjahr 2023.

Diabetes ist auf dem Vormarsch und umso wichtiger ist eine gute Behandlung. (Foto von Towfiqu barbhuiya auf Unsplash)

 

In Deutschland gibt es aktuell über 9 Millionen Menschen mit Diabetes. Laut Experteneinschätzung wird die Zahl bis zum Jahr 2040 auf mehr als 12 Millionen ansteige. Der Hauptteil der Betroffenen, aktuell sind es 80 bis 90%, wird in Hausarztpraxen medizinisch betreut.

Welche Rolle die Digitalisierung für die Versorgung spielt und wie gut Hausarzt- und Diabetespraxen vernetzt sind, ist bereits 2021 in einer Doc-Check-Umfrage im Auftrag von Abbott untersucht worden. Im ersten Halbjahr 2023 wurden erneut 200 Allgemeinmediziner:innen zu diesen und weiteren Themen befragt.

Der Vergleich beider Auswertungen zeigt eine positive Entwicklung in einigen Bereichen der medizinischen Versorgung, aber auch noch Optimierungsbedarf. Dr. Bernhard Landers, Hausarzt und Diabetologe in Mayen/Eifel ordnet die Ergebnisse der neuen Befragung ein.

Diabetes in der Hausarztpraxis und interdisziplinäre Zusammenarbeit  

  • Laut der aktuellen Doc-Check-Umfrage behandeln die befragten Allgemeinmediziner:innen im Durchschnitt 250 Patient:innen mit Diabetes pro Quartal. Von diesen haben 85% Diabetes Typ 2,11,6% Diabetes Typ 1, 1,7% Schwangerschaftsdiabetes sowie 1,4% eine andere Diabetesform.
  • Damit ist die chronische Stoffwechselerkrankung in der Hausarztpraxis bereits heute allgegenwärtig, und wird künftig noch mehr Behandlungszeit in Anspruch nehmen. Während Menschen mit Typ-1-Diabetes und Gestationsdiabetes zu 85 bzw. 76% an eine diabetologische Praxis überwiesen werden, hängt eine Überweisung bei einem Typ-2-Diabetes primär von der Glukosestoffwechseleinstellung und der Therapie-form ab.
  • Ein positiver Trend ist bei der interdiziplinären Vernetzung zu verzeichnen: Mittlerweile tauschen sich 49% der Hausärzt:innen oft mit diabetologischen Spezialist:innen aus, im Jahr 2021 waren es 33%.
  • Im Hinblick auf die epidemiologische Entwicklung gibt es allerdings Optimierungsbedarf: Die Möglichkeiten für einen schnellen, unkomplizierten Austausch sind noch nicht ausgeschöpft. Hier sollten bestehende Hürden für einen individualisierten Dialog und gemeinsame, patientenzentrierte Lösungen abgebaut werden.

 

Digitalisierung auf dem Vormarsch


Die Nutzung von digitalen Lösungen sind von 25% der Befragten im Jahr 2021  auf 44 % in 2023 angestiegen. 80% der Umfrageteilnehmer:innen gaben an, dass sie von dem Einsatz digitaler Angebote in der Diabetestherapie mehr oder weniger stark profitieren, das sind rund 20% mehr als im Jahr 2021.

Insgesamt ist die Verordnung von CGM (kontinuierliche Glukosemesssysteme)-Systemen durch Allgemeinmediziner:innen für Patient:innen mit Typ-2-Diabetes zwischen 2021 und 2023 von 83 auf 88% gestiegen und für Schwangerschaftsdiabetes von 14 auf 18%. Die Verordnungen bei Typ-1-Diabetes haben noch deutlicher zugenommen, von 70 auf 81%.

 

Bei der interdisziplinären Zusammenarbeit sieht es gut aus. (Grafik: Abbott)

Quellen:

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