Apotheken: Bringen Pharmazeutische Dienstleistungen etwas?


Fünf pharmazeutische Dienstleistungen in Apotheken können über Krankenkassen abgerechnet werden. Laut des APOkix sind die Apotheker:innen aber eher verhalten.

Wenn Patient:innen mehrere Medikamente einnehmen müssen, können sie sich hierbei in der Apotheke beraten lassen: das ist die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation. (Foto von Towfiqu barbhuiya auf Unsplash)

 

Zu den seit diesem Jahr mit den Kassen abzurechnenden Dienste gehören u.a. die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation, die standardisierte Risikoerfassung bei Bluthochdruck und die Einweisung in die korrekte Anwendung von Inhalativa. Die am häufigsten angebotenen pharmazeutischen Dienstleistungen sind die Einweisung zur korrekten Arzneimittelanwendung von Inhalativa und das Üben von Inhalationstechniken (59%), die standardisierte Risikoerfassung bei Bluthochdruck-Patient:innen (50%) und die erweiterte Medikationsberatung von Patient:innen mit Polymedikation (46%).

Verhaltene Inanspruchnahme

Viele Apotheken sind von der Kundennachfrage und dem wirtschaftlichen Erfolg enttäuscht: 51% der APOkix-Befragten sind von einer höheren Nachfrage ausgegangen und 82% stufen das Angebot pharmazeutischer Dienstleistungen in ihren Apotheken gegenwärtig als Zuschussgeschäft ein. Dennoch wünschen sich 63%, dass die Anzahl vergüteter pharmazeutischer Dienstleitungen deutlich erhöht werden sollte.

Wo liegen die Hürden

Apotheken kritisieren, dass mangelnde zeitliche oder personelle Ressourcen in vielen Fällen die Einführung der pharmazeutischen Dienstleistungen (82%) verhindert. 55% der Befragten gibt auch an, dass diese zu viel Bürokratie mit sich bringen und die Vergütung unzureichend sei (40%). Auch die unsichere Kundennachfrage hält aktuell 34% der Apotheken vom Angebot pharmazeutischer Dienstleistungen ab. 95% der Apotheker:innen führen letzteres darauf zurück, dass Patient:innen oft nicht hinreichend über pharmazeutische Dienstleistungen informiert sind.

Mehr Dialog mit Ärzt:innen

Deswegen möchten 66% der Apotheken-Inhaber:innen, den Austausch mit behandelnden Ärzt:innen zu pharmazeutischen Dienstleistungen zukünftig (weiter) auszubauen – dieser ist für sie die Basis für die erfolgreiche Umsetzung in den Apotheken (77%). Momentan wird nur von 24% der Inhaber:innen die Zusammenarbeit mit Arztpraxen als „ausgezeichnet“ bezeichnet; 69% stoßen auf  Zurückhaltung bis Ablehnung seitens der Ärzteschaft.

 

Quelle: APOkix August 2023

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