Von Apothekenschließungen profitieren die Apotheker:innen nicht wirklich. (Photo by Max Kratzer on Unsplash)
Bereits ungefähr drei Viertel der befragten Apothekeninhaberinnen und -inhaber haben Apothekenschließungen in ihrem Umfeld erlebt. Davon profitierten 69% durch ein Umsatzwachstum für ihre Apotheken. Aber: Die betriebswirtschaftliche Situation hat sich hierdurch aber nur in 20% der Apotheken verbessert, in 60% der Fälle hat sich diese laut der Befragten sogar verschlechtert.
Gründe: Laufende Kosten und steigende Investitionen
So verzeichnen 94% der Apotheken, in deren Umfeld Apotheken geschlossen wurden, steigende laufende Kosten (insbesondere Personalkosten). 80% der Befragten brauchen eben mehr Personal, um die erhöhte Nachfrage bedienen zu können. Für den Fall, dass weitere Apotheken im Umfeld schließen sollten. Die hieraus resultierenden Personalkosten könnten laut 57% der Umfrageteilnehmer:innen damit stärker ansteigen als Umsatz und Rohertrag.
Durch das erhöhte Kundenaufkommen werden nach Angaben von 73% der Befragten u.a. zudem Investitionen für den Umbau der Apotheke, den Ausbau des Warenlagers und die Umstrukturierung des Botendienstes notwendig.
Dr. Markus Preißner, Wissenschaftlicher Leiter am IFH KÖLN, erklärt nüchtern: „Die Rechnung, dass sich durch Apothekenschließungen die betriebswirtschaftliche Situation der im Umfeld befindlichen Apotheken verbessere, geht augenscheinlich nur selten auf. Steigende laufende Kosten und zu tätigende Investitionen konterkarieren dieses Kalkül.“
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