ARMIN: Nachgewiesener Nutzen


Die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen – ARMIN hat sich bewährt und bringt etwas. Das wurde extern ermittelt.

Die ARMIN Initiative hat dabei geholfen, falsche Medikamenteneinnahme und Wechselwirkungen von Arzneien zu reduzieren. (Foto: ABDA)

 

So schreibt die Deutsche Apotheker Zeitung, dass „die Ergebnisse der Arzneimittelinitiative Sachsen und Thüringen, besser bekannt als ARMIN, mit Spannung erwartet worden waren, vergangene Woche war es dann endlich so weit: Die wissenschaftliche Evaluation war im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht worden, am heutigen Dienstag wurden nun die Ergebnisse von den Projektbeteiligten in einer Pressekonferenz die Ergebnisse vorgestellt.“

Und die Ergebnisse sind u.a. folgende:

  • Patienten, die am ARMIN-Medikationsmanagement teilnahmen, hatten im Vergleich zu retrospektiv gematchten Kontrollpatienten ein um 16% verringertes relatives Risiko zu versterben.
  • Drei Viertel der Patienten befürworten die Überprüfung des Medikationsplans durch den Hausarzt bzw. den Apotheker. Das spricht für die klar strukturierte Aufgabenverteilung von Arzt und Apotheker im Projekt.
  • Beide Berufsgruppen gaben in den Befragungen an, Aufgaben im Medikationsmanagement sowohl selbst zu übernehmen als auch von der jeweilig anderen Berufsgruppe übernehmen zu lassen.
  • Zudem fanden es 9 von 10 Ärzten gut, dass die Apothekerinnen und Apotheker die Gesamtmedikation der Patientinnen und Patienten erfasst haben.

 

Die ABDA sieht sich durch die positiven Ergebnisse bestätigt und fordert deswegen, dass „der Medikationsplan das zentrale Element für den Patienten sein muss. Er muss vollständig und aktuell sein und muss dem Patienten entsprechend der individuellen Fähigkeiten und Kenntnisse erläutert werden. Dabei muss für alle Beteiligten Transparenz zu Inhalt, Ausgestaltung und Umsetzung des Medikationsplans und der damit verbundenen Leistungen geschaffen werden. Die Verantwortlichkeiten von Ärzt*innen und Apotheker*innen bei der Medikationsanalyse und dem Medikationsmanagement müssen, wie in ARMIN gezeigt, definiert und aufeinander abgestimmt sein.“

Auch möchte die Apotheker-Vereinigung, dass das Projekt weiterentwickelt und fortgeführt wird. Denn „zukünftig wäre ein Rechtsrahmen in der Regelversorgung, der diese interprofessionelle Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker ermöglicht und für alle Beteiligten fair vergütet absolut wünschenswert.“

 

Die externe Evaluation hat das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) in Kooperation mit dem aQua - Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH durchgeführt.


Über ARMIN:


Mit der Arzneimittelinitiative ARMIN sollte die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung erhöht werden. Das elektronische Medikationsmanagement wollte vor allem älteren Patienten mit vielen Erkrankungen, die mehrere Medikamente einnehmen, unterstützen. ARMIN war von 2014 bis 2022 ein Modellprojekt der AOK PLUS, der Kassenärztlichen Vereinigungen Sachsen und Thüringen sowie des Sächsischen und Thüringer Apothekerverbandes. Das Modellprojekt fußte auf dem ABDA-KBV-Modell, dem „Zukunftskonzept Arzneimittelversorgung“.

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