BIH hat sein 10-jähriges Jubiläum


Am 25. März 2013 ist das Berlin Institute of Health (BIH) offiziell gegründet worden. Das Ziel: Die medizinische Translation zu fördern.

Das BIH agiert mittlerweile als Translationsforschungsbereich der Charité. (Screenshot BIH Homepage / PM—Report)

BIH: Die Anfänge

Ergebnisse aus der Grundlagenforschung sollten schneller zu neuen Therapien für Patient:innen werden, zu besseren Diagnosen oder Präventionsmöglichkeiten führen. Beispielhaft sollte das Berlin Institute of Health das Max Delbrück Center der Charité – Universitätsmedizin Berlin verbinden und damit die Zusammenarbeit von universitärer und außeruniversitärer Forschung neu gestalten.


Zu den Gründungsinstitutionen zählten neben der Charité und dem Max Delbrück Center das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Berlin sowie die Helmholtz Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Das heutige BIH in der Charité agiert als Translationsforschungsbereich der Charité – Universitätsmedizin Berlin und bildet neben Klinikum und Medizinischer Fakultät deren dritte Säule. Der Bund engagiert sich im BIH erstmals strukturell in einer Einrichtung der Universitätsmedizin.

Im translationalen Ökosystem


Um die Projekte zu unterstützen, baute das BIH zusammen mit Charité und MDC ein translationales Ökosystem auf, in dem Kliniker:innen und Forscher:innen unter einem Dach arbeiten. Die so genannten Core Units unterstützen mit der Entwicklung und Anwendung modernster Technologien und wissenschaftlichen Services, etwa bei der Analyse von großen Gensequenzen, Protein- oder Datenmengen, in der IT- oder Bioinformatik, beim Speichern und Bereitstellen von Zell- und Gewebeproben oder bei der Forschung an Stammzellen und Organoiden.

Der Digital Health Accelerator begleitet Wissenschaftler:innen bei der Produktentwicklung und Ausgründung ihrer digitalen Gesundheitsideen, SPARK-BIH unterstützt die Weiterentwicklung von fortgeschrittenen Ansätzen für medikamentöse Therapien. Mittlerweile sind beide Teams im gemeinsamen Technologietransfer Charité BIH Innovation organisiert.  Seit 2016 verfolgt das BIH QUEST Center das Ziel, die Qualität der biomedizinischen Forschung so zu steigern, dass ihre Ergebnisse robust genug sind, um tatsächlich in neue diagnostische Verfahren, bessere Therapien oder präventive Maßnahmen überführt werden zu können.

Die Biomedical Innovation Academy kümmert sich um den Nachwuchs: Hier erhalten Ärzt:innen der Charité auf verschiedenen Karrierestufen die Möglichkeit und die Weiterbildung zum wissenschaftlichen Arbeiten. Die Clinician Scientists sind es in erster Linie, die die medizinische Translation mit Leben füllen, da sie beide Seiten kennen: Die Patientenversorgung und die Forschung im Labor. Mehr als 300 Absolvent:innen hat die Academy mittlerweile.


Ausweitung und Integration


Seit 2017 dehnte das BIH seine Handlungsfelder aus und gründete Forschungsgruppen insbesondere in der Bioinformatik und der digitalen datenwissenschaftlichen Medizin, in der Entwicklung hochauflösender molekularer Analytik sowie auf dem Gebiet der neuartigen Therapien, darunter Gen- und Zelltherapien oder der regenerativen Medizin. In den mittlerweile rund 60 Arbeitsgruppen forschen etwa 500 Wissenschaftler:innen.

Die Zusammenarbeit bei klinischen Studien, beim Technologietransfer und in der Ausbildung des translational geschulten Nachwuchses war mit der Charité bereits sehr eng, als das BIH mit der Integration in die Charité 2021 auch organisatorisch noch näher an die Klinik heranrückte. Der Vorsitzende des BIH Direktoriums hat seitdem einen Sitz im Charité Vorstand, der Charité Dekan ist Mitglied im Erweiterten BIH Direktorium. Der Bund engagiert sich über diese wissenschaftspolitisch neuartige Initiative erstmals strukturell in einer Einrichtung der Universitätsmedizin und erhält einen Sitz im Aufsichtsrat der Charité.

Prof. Christopher Baum, seit 2020 Vorsitzender des BIH Direktoriums und Vorstand des Translationsforschungsbereichs der Charité, will die Translation zu einer exakten Wissenschaft weiterentwickeln, deren Erfolge quantitativ, reproduzierbar und objektiv messbar sind. „Das wird notwendig sein, um diejenigen Projekte zu identifizieren, die am vielversprechendsten sind, und die jeweils bestmöglichen nächsten Schritte einzuleiten.“

 

BIH-Podcast-Folge 25 - Wie gelingt die Translation?

Christopher Baum, Vorstandsvorsitzender des BIH, erklärt, wie Translation aus seiner Sicht gelingen kann.

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