cep: EU-Gesetz gegen Medikamentenmangel


Das Centrum für Europäische Politik (cep) schlägt gegen die Arzneimittelknappheit eine Drei-Säulen-Strategie vor.

Das Thema Medikamentenmangel ist ein Dauerbrenner. (Foto von Alexander Grey auf Unsplash) 

 

„Hauptproblem ist die Abhängigkeit der EU von Importen einiger Hersteller aus wenigen Regionen. Wir fordern daher mit Blick auf das Non-Paper ein Gesetz zu kritischen Arzneimitteln“, betont Gesundheitsexperte Patrick Stockebrandt, der das cep-Konzept mit Wirtschaftsexperte André Wolf erstellt hat.

Wolf warnt: „Besonders für Antibiotika, Hormone und Glykoside stellen wir verstärkt Versorgungsrisiken fest. Europa fällt bei Innovation und Produktion gegenüber den USA und Asien weiter zurück.“

Verknappungsrisiken zu messen, muss nach Ansicht der cep-Wissenschaftler integraler Bestandteil eines EU-weiten Risikomanagements werden. Als Vorbild gilt die Berichterstattung über kritische Rohstoffe unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Pharmamärkte. Dabei müsse es auch darum gehen, die Risikoanalyse auf Märkte außerhalb der EU zu erweitern.

Das cep identifiziert exemplarisch auf Basis einer Netzwerkanalyse für fünf Antibiotika-Klassen Abhängigkeiten der EU und entwickelt einen Indikator für Handelsrisiken.

Das Ergebnis: Zwischen 2001 und 2021 hat sich die Situation in vier Klassen deutlich gegenüber anderen Regionen verschlechtert. Um die Versorgungssicherheit mit kritischen Arzneimitteln zu erhöhen, schlägt das cep eine Drei-Säulen-Strategie vor - bestehend aus Bevorratung, zielgerichteterer öffentlicher FuE-Förderung sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der EU als Produktionsstandort für Arzneimittel.

Erhalten Sie jetzt uneingeschränkten Zugriff auf alle interessanten Artikel.
  • Online-Zugriff auf das PM-Report Heftarchiv
  • Aktuelle News zu Gesundheitspolitik, Pharmamarketing und alle relevanten Themen
  • 11 Ausgaben des PM-Report pro Jahr inkl. Specials
Mehr erfahren