EMA: Weitere Schritte gegen Arzneimittelmangel

Dieser neu geschaffene Solidaritätsmechanismus ist von der EMA Medicines Shortages Steering Group (MSSG) entwickelt worden. Dieser freiwillige Mechanismus soll es Mitgliedstaaten ermöglichen, sich angesichts eines kritischen Arzneimittelmangels gegenseitig zu unterstützen. Kommt es in einem Mitgliedsland zu einem kritischen Medikamentenengpass, kann es die MSSG kontaktieren, um andere Mitgliedstaaten um Unterstützung bei der Beschaffung von Arzneimittelvorräten zu bitten.

Dieser Mechanismus ist aber nur bedingt einsetzbar und ist „als letztes Mittel für die Mitgliedstaaten etabliert worden, nachdem sie alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft haben“, betont die EMA. Der Solidaritätsmechanismus ergänzt eine Reihe von Maßnahmen, die die MSSG durchführen kann, um kritische Lieferengpässe in der EU zu beheben.

Toolkit gegen Medikamentenlieferengpässe

Das Toolkit enthält Empfehlungen zur Überwachung von Angebot und Nachfrage, ein Ansatz, der zur Bewältigung der weit verbreiteten kritischen Engpässe bei Antibiotika in der Herbst- und Wintersaison 2022/2023 eingesetzt wurde. Das Toolkit bietet auch Hinweise zur Interaktion mit Herstellern und zur Erhöhung und Umverteilung vorhandener Lagerbestände und zur Umsetzung regulatorischer Flexibilitäten, wie die Ausnahme-Lieferung bestimmter Arzneimittel, die in einem bestimmten EU-Mitgliedstaat möglicherweise nicht ganz oder teilweise zugelassen sind.