EU-Gesundheitsstrategie


Dem Klimawandel muss eine klarere Rolle in der globalen Gesundheitsstrategie der EU eingeräumt werden. Das fordert Alan Dangour, Direktor für Klima und Gesundheit beim Wellcome Trust.

Klimawandel und Gesundheit hängen miteinander zusammen. (Photo by Markus Spiske on Unsplash)

 

Die neu erstellte und globale Gesundheitsstrategie der EU formuliert die künftigen Aufgaben, wie die Führungsrolle der EU in der globalen Gesundheitspolitik zu stärken, indem ein integrierter Ansatz für die „globale Vernetzung der Gesundheit“ verfolgt wird.  Das sei ein „One-Health-Ansatz“, der aber ohne konkreten Bezug auf Klimaschutzmaßnahmen da steht. Deswegen kritisiert Dangour, dass „wir nicht mit ausreichender Dringlichkeit und nicht mit ausreichendem Ehrgeiz handeln.“

WHO-Generaldirektor Tedros Ghebreyesus zählt einige der Brandherde auf: Strategie bei COVID-19, antimikrobielle Resistenz (AMR), der Anstieg nicht übertragbarer Krankheiten, zunehmende Ungleichheit und Klimawandel — und „jede dieser Herausforderungen überschreitet Grenzen, Sektoren, Sprachen, Ethnien und politische Gräben. Kein einzelnes Land oder keine Organisation kann sie isoliert bewältigen, weshalb Multilateralismus wichtiger denn je ist.“

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach plädiert dafür, wissenschaftliche Erkenntnisse stärker in der Politik zu berücksichtigen. „Besonders bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels, der Umweltverschmutzung und der Alterung der Gesellschaft hinkt die Politik um mehr als ein Jahrzehnt hinter dem Stand der Wissenschaft hinterher.“

Beispielsweise ordnet er die Luftverschmutzung als einen „leisen Mörder" ein. Herz- und Lungenkrankheiten würden zunehmen und auch Demenz werde dadurch befördert.

Lauterbach in seiner „Cutter Lecture" an der Harvard-Universität in Boston hier zum Nachschauen.

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