Europäische Pharmaumsätze werden die US-Konkurrenten übertreffen


Bedeutsame Prognose von GlobalData bis 2028: Die globale Pharmaindustrie sieht sich mit einem fundamentalen Wandel konfrontiert – und die Europäer werden ihrer Analyse nach die US-Amerikaner überholen. Das liegt vor allem an einer Sparte.

Die Top 10 der Pharmaunternehmen: Die Unternehmensumsätze basieren auf den Pharmaumsätzen und umfassen den Segmente mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, Generika und anderen Pharmazeutika. (Fotocredit: GlobalData, Drug Sales and Consensus Forecast database, accessed February 14, 2023)

Diese Entwicklung verändert die Zukunft der Branche: Bis 2028 werden europäische Pharmaunternehmen ihre US-Pendants beim Umsatz übertreffen. Das analysierte GlobalData, britisches Daten- und Analyseunternehmen. In erster Linie scheint ein „biologischer“ Vorteil die Transformation zu beschleunigen – das schnelle Wachstum des Biologika-Umsatzes, der ein wichtiger Treiber für die Steigerung des Gesamtumsatzes der Branche sein dürfte.

Biologika wachsen um 39%

Das Wachstum des Biologika-Umsatzes werde eine entscheidende Rolle bei der Steigerung des Gesamtumsatzes spielen, heißt es in der Pressemitteilung zur aktuellen Analyse. Prognosen deuteten darauf hin, dass der Umsatz mit biologischen Arzneimitteln eine bemerkenswerte Wachstumsrate von 39% verzeichnen wird und damit die erwartete Wachstumsrate des Gesamtumsatzes von 24% von 2023 bis 2028 übertreffen wird.

Hinsichtlich dessen sieht GlobalData europäische Pharmaunternehmen gut positioniert, um aus ihren Biologika-Portfolios Kapital zu schlagen – und so ihre US-Pendants im Umsatz zu übertreffen. Roche ist derzeit mit einem prognostizierten Umsatz von 43,7 Milliarden US-Dollar bis Ende 2023 führend im Verkauf von Biologika. „Wenn wir jedoch in die Zukunft blicken, könnte Roche sich mit potenzieller Konkurrenz durch Merck konfrontiert sehen, während Novo Nordisk und Sanofi die Lücke bei der Umsatzleistung stetig verringern“, schreiben die Analysten.

Gleichzeitig könnten EU-Behörden die Entwicklung fördern. Kevin Marcaida, Pharma-Analyst bei GlobalData, schlussfolgert: „Es wird angenommen, dass unterstützende europäische Regulierungsmaßnahmen, die den Patientenzugang zu innovativen Behandlungen priorisieren, den Anstieg der Biologikaverkäufe vorantreiben.“ Bewertungen von Biologika könnten Anreize für europäische Unternehmen schaffen, diese Produkte zu entwickeln und zu vermarkten.

4 der Top 5 aus Europa

Die sich verändernde Landschaft unterstreicht einen bemerkenswerten Wandel in der Branche: Vier der fünf Unternehmen mit dem höchsten Gesamtumsatz werden 2028 voraussichtlich aus Europa stammen.

Ganz konkret nennt Marcaida: „Johnson & Johnson, das derzeit den zweiten Platz beim prognostizierten Gesamtumsatz für 2023 einnimmt, wird voraussichtlich Marktanteilsverluste an europäische Wettbewerber hinnehmen müssen. Unternehmen wie Roche, Sanofi und Merck sind auf dem besten Weg, ihre Umsätze zu übertreffen, was den stetigen Aufstieg europäischer Pharmaunternehmen unterstreicht.“

Unter diesen Spitzenreitern wird Roche den Analysen nach bis 2028 beim Gesamtumsatz führend sein. Antreiben werden den Erfolg die innovativen Medikamente Tecentiq gegen Lungenkrebs und Ocrevus gegen Multiple Sklerose, die im Jahr 2028 voraussichtlich Umsätze von 7,7 Milliarden US-Dollar und 9,2 Milliarden US-Dollar generieren werden.

GlobalData prognostiziert, dass in fünf Jahren die sechs am schnellsten wachsenden Unternehmen gemessen am Gesamtumsatz allesamt aus Europa stammen. Insbesondere wird für Novo Nordisk von 2023 bis 2028 eine deutliche Wachstumsrate von 62% vorhergesagt. Hier sei das Wachstum auf den Erfolg des Semaglutid-Portfolios zurückzuführen, das Medikamente wie Ozempic, Wegovy und Rybelsus umfasst. Diese werden zwischen 2023 und 2028 schätzungsweise einen Gesamtumsatz von 154,1 Milliarden US-Dollar generieren.

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