F&E: Ausgabenhöchststand in 2021


Laut des Statistischen Bundesamts (Destatis) sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 5,6% auf 112,6 Mrd. Euro gestiegen.

 Mehr Ausgaben bei Forschung und Entwicklung. (Foto von Markus Winkler auf Unsplash)

Die Ausgaben in 2021

Der Anteil der Forschungs- und Entwicklungsausgaben liegen bei 3,1% des Bruttoinlandsprodukts. Das Destatis beobachtet, dass sich der langjährige Trend steigender Ausgaben für Forschung und Entwicklung fortsetzt. Ausnahme ist das Corona-Jahr 2020, als die Ausgaben gegenüber 2019 um 3,4 Mrd. Euro (-3,1%) auf 106,6 Mrd. Euro gesunken sind. In diese Zahlen fließen die gesamten Ausgaben für Forschung und Entwicklung in öffentlichen und öffentlich geförderten Einrichtungen, an Hochschulen und in der Wirtschaft ein.

Medizin- und Gesundheitsbereich 

Einnahmen und Ausgaben sowie das Personal der etwa 1000 öffentlichen und öffentlich geförderten Einrichtungen für Forschung und Entwicklung werden von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder erhoben. Die Erhebungsergebnisse werden nach dem Wissenschaftsbereich und dem Typ der Einrichtung sowie nach soziodemografischen Merkmalen der Beschäftigten gegliedert.

Im Jahr 2021 erhöhten sich die Ausgaben im Bereich der Humanmedizin und den Gesundheitswissenschaften deutlich um 26,8 % auf 1,7 Mrd. Euro. Wie schon im Vorjahr dürften dabei auch coronabedingte Zuwendungen eine Rolle gespielt haben. So konnten mehrere Forschungseinrichtungen dieses Wissenschaftszweigs staatliche Mittelzuweisungen von jeweils über 100 Mio. Euro erzielen.

Einen deutlichen Ausgabenzuwachs von 7,5% auf 16,8 Mrd. Euro verzeichneten im Jahr 2021 die öffentlichen und öffentlich geförderten Einrichtungen. An Hochschulen wurden 20,6 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung ausgeben, das waren 3,3% mehr als im Vorjahr. Die Ausgaben der Wirtschaft stiegen um 5,9% auf 75,2 Mrd. Euro. Damit gab die Wirtschaft mehr als doppelt so viel für Forschung und Entwicklung aus wie die beiden anderen Sektoren zusammengenommen.

EU-Wachstumsstrategie „Europa 2020“ 

Der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im Jahr 2021 nach vorläufigen Berechnungen bei 3,1%. Damit hat Deutschland im fünften Jahr in Folge das in der EU-Wachstumsstrategie „Europa 2020“ festgelegte Ziel ein wenig übertroffen, mindestens 3% des BIP für Forschung und Entwicklung aufzuwenden. 2020 hatte der Anteil ebenfalls bei 3,1% gelegen. Bis 2025 will die Bundesregierung den Anteil der Forschungs- und Entwicklungsausgaben am BIP auf 3,5% steigern.

Investitionen in Einrichtungen für Forschung und Entwicklung

Die öffentlichen und öffentlich geförderten Einrichtungen für Forschung und Entwicklung gliedern sich in vier Bereiche:

  1. öffentliche Einrichtungen des Bundes, der Länder und der Kommunen,
  2. gemeinsam von Bund und Ländern geförderte Einrichtungen,
  3. sonstige, staatlich geförderte Organisationen ohne Erwerbszweck und
  4. wissenschaftliche Museen und Bibliotheken.

 

Mit einem Zuwachs von 4,2% gegenüber dem Vorjahr auf 12,2 Mrd. Euro im Jahr 2021 nahmen die etwa 300 gemeinsam von Bund und Ländern geförderten Einrichtungen, wie die Institute der Max-Planck- und Fraunhofer-Gesellschaft, bei den Ausgaben einen Spitzenplatz ein. Die übrigen Bereiche generierten im gleichen Zeitraum einen Mittelabfluss von zusammen 4,6 Mrd. Euro (+17,6%). Den prozentual stärksten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr erzielten dabei mit +20,3% die sonstigen staatlich geförderten Organisationen ohne Erwerbszweck.

 

Weitere Informationen:

Detaillierte Ergebnisse sind in der Datenbank GENESIS-Online (Tabelle 21811) verfügbar.

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