Gendermedizin: #FrauenHerzenSchlagenAnders


Der jährliche GoRed Day am 2. Februar möchte das Bewusstsein für Herzerkrankungen bei Frauen schärfen.

Gemeinsam für weibliche Herzgesundheit. (Foto von Tim Marshall auf Unsplash)

 

Insgesamt findet die Herzchirurgin Dr. Viyan Sido, MsCPH, dass „der Mangel an geschlechtsspezifischer Aufmerksamkeit zu suboptimalen Behandlungsergebnissen führen kann, da Medikamente und Therapien bei Frauen und Männern unterschiedlich wirken können. Es gilt, das Bewusstsein für die Relevanz der Gendermedizin zu schärfen und sicherzustellen, dass geschlechtsspezifische Unterschiede in der medizinischen Praxis angemessen berücksichtigt werden, um eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten.“ 

Sido hat eine Ambulanz mit spezieller Frauensprechstunde ins Leben gerufen.

Rotes Zeichen setzen für Herzgesundheit

Inspiriert vom „National Wear Red Day“ in den USA soll am Aktionstag, dem 2. Februar 2024, ein farbiges Zeichen gesetzt werden: Unterstützer:innen tragen ein rotes Accessoire oder Kleidungsstück, um auf die Herzgesundheit bei Frauen aufmerksam zu machen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache bei Frauen, jeder dritte Todesfall in Deutschland geht auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zurück. Jedes Jahr sterben hierzulande ca. 20.000 Frauen an einem Herzinfarkt. 

Während Patientinnen selbst das Risiko von Herzinfarkt, Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen unterschätzen, mangelt es Ärzt:innen noch häufig am Bewusstsein für die abweichenden Symptome eines weiblichen Herzinfarkts. Das Bundesgesundheitsministerium will nun ein Gesetz einführen, dass die Früherkennung und Aufklärung fördert.

„Eine präzise Befundung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist herausfordernd. Ein profundes Verständnis für die weibliche Symptomatik ist dabei genauso wichtig wie ein Bewusstsein der Patientinnen für die Signale ihres Körpers und was sie bedeuten können“, betont Dr. Enise Lauterbach, Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie, CEO und Co-Founder LEMOA medical.

Apotheken als Anlaufstelle für die Früherkennung

„Die Apotheke vor Ort ist wegen ihres niederschwelligen Zugangs und ihrer persönlichen Beratung optimal, um frühzeitig und flächendeckend über die typischen weiblichen Symptome bei einem Herzinfarkt zu informieren und Kundinnen über mögliche Risikofaktoren aufzuklären. So können wir dazu beitragen, dass Frauen ihre Symptome ernst nehmen und frühzeitig medizinische Hilfe erhalten, um Spätfolgen zu vermeiden“, findet Anike Oleski, Apothekerin und Unternehmerin sowie Mitglied der Denkfabrik Apotheke.

Bereits jetzt können in Apotheken im Rahmen der pharmazeutischen Dienstleistungen Patient:innen kostenlos der Blutdruck gemessen und sich beraten lassen werden. Denn ein hoher Blutdruck begünstigt den Herzinfarkt.

 

An der Initiative „#GoRed - Frauenherzen schlagen anders“ sind neben den Healthcare Frauen e.V. und der Herz-Hirn-Allianz Gesundheits- und Technologieunternehmen wie Abbott, Amgen, Daiichi Sankyo, Novartis und Siemens Healthcare beteiligt sowie Vereinigungen wie die Deutsch-Türkische Medizinergesellschaft Nordrhein-Westfalen, Marktplatz der Gesundheit Nordrhein-Westfalen, Westdeutsches Zentrum für Organtransplantation Essen und die Denkfabrik Apotheke e.V. 

Die Initiative setzt sich dafür ein, genderspezifische Symptome, Präventionsmaßnahmen und Handlungsempfehlungen bekannter zu machen sowie entsprechende Maßnahmen in der Gesundheitspolitik anzustoßen. 

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