Es fehlt: Die Berücksichtigung geschlechterspezifischer Unterschiede bei Datenerhebungen. (Foto von Dainis Graveris auf Unsplash)
Unterpräsentiert in klinischen Studien: Frauen
Denn diese fordern: Vorhandene Wissenslücken in der geschlechtersensiblen Medizin zu schließen und Gender-Bias in der künstlichen Intelligenz (KI) auszuschließen.
Frauen sind in klinischen Studien nach wie vor unterrepräsentiert. Dies führt dazu, dass die Datengrundlagen, auf die sich KI-Analysen beziehen, unzureichend sind und somit ein Gender-Bias – sozusagen ein geschlechterbezogener Verzerrungseffekt – besteht. Bei der automatisierten Auswertung von Daten, zum Beispiel mit KI, ist häufig keine ausreichende Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte gewährleistet.
Die Healthcare Frauen kritisieren: „Eine in diesem Maße nicht gendergerechte Versorgung kann bereits als Fehlversorgung verstanden werden. Für die Qualität der Versorgung sei es daher ausschlaggebend, auch hier auf Chancengerechtigkeit zu achten. Vorhandene Wissensdefizite der geschlechtersensiblen Medizin dürfen nicht in die digitale Welt übertragen werden.“
In einem Gesundheitswesen, das künftig auch Elemente der KI nutzt, bedarf es zudem einer großen Sensibilität für den Aufbau und die Wirkweise von Algorithmen. Derzeit sind Frauen in IT-Berufen und somit in der Gestaltung der Digitalisierung im Gesundheitswesen jedoch deutlich unterrepräsentiert.
Klare Positionierung für geschlechtersensible (Weiter-)Entwicklung digitaler Technologien
Dafür hat der Verein bei einem Runden Tisch „Frauen im Gesundheitswesen“ ein Positionspapier vorgestellt.
Darin fordern die 12 Partnerorganisationen u.a. die Entwicklung eines Leitbilds, das alle Geschlechter beim Aufbau von KI-gestützten Lösungen gleichermaßen miteinbezieht. Geschlechtsspezifische Aspekte müssen in Ausbildung, (Grundlagen-)Forschung und Versorgung berücksichtigt werden, damit digitale Anwendungen sich zeitgemäß und divers an allen Geschlechtern orientieren können.
Ebenso gefordert werden eine höhere Repräsentanz von Frauen in der Datengrundlage, die Förderung von Parität in Lehre, Forschung und Führung im digitalen Bereich und die vermehrte Besetzung von Führungspositionen in der Gesundheits-IT durch Frauen.
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