Metaverse in der Gesundheitsbranche


Das ist die Fortsetzung des Beitrags von Marie Laude, Assistant Project Owner und Tim A. Bohlen, Geschäftsführender Gesellschafter (beide von MINDACT Consulting & Content GmbH) aus der Januar Ausgabe des PM—Report.

Das Metaverse: Neue Perspektiven (Foto von julien Tromeur auf Unsplash)

Eröffnung neuer Möglichkeiten

Anhand der genannten Einzelbeispiele wird deutlich: Dort, wo bereits im Metaverse agiert wird, eröffnen sich neue Möglichkeiten, um jedwede denkbare Situation in ihrem Ablauf zu optimieren, bevor sie in der realen Welt eintritt. Auf Basis dieser neuartigen Perspektiven ist es durchaus vorstellbar, gewisse Bereiche mit der Zeit zu revolutionieren. 

Beispiel: In der Gesundheits- und Medizinforschung könnte sich in Zukunft die Bereitstellung medizinischer Daten vereinfachen, indem zum Beispiel Smartwatches mit dem Metaverse verknüpft werden. So kann eine größere, spezifischere Datensammlung entstehen, und in der Folge könnte sich beispielsweise die Suche nach geeigneten Testpersonen und passenden Daten verkürzen. Studien könnten somit schneller fortschreiten. Auch während laufender medizinischer Studien könnte sich das Metaverse als nützlich erweisen. Patient:innen ließen sich engmaschiger überwachen, Zeitaufwand für Terminkoordination und Anreise entfiele. Auch Vorgehensweisen wären aufgrund von schneller eingehendem Feedback besser anpassbar. 

Ein weiterer Vorteil der Metaverse-Technologie in der Forschung kann künftig die Möglichkeit sein, verschiedene Szenarien zu testen, bevor sie tatsächlich entstehen – etwa einen Virusausbruch. Die Corona-Pandemie wäre in diesem Kontext ein sehr gutes Beispiel. Anhand bereits bestehender Daten könnten Expert:innen Behandlungen und Therapien ausarbeiten, bevor es zum Ernstfall käme, und wären für diesen Fall gewappnet. Neue Behandlungsformen und -Methoden lassen sich grundsätzlich auch im Metaverse testen und optimieren. 

Weitere Einsatzgebiete

Doch das Metaverse ist nicht nur für Pfleger:innen und Ärzt:innen als zukünftiges “Arbeits-, Trainings- und Erlebnisumfeld” interessant. Auch uns könnte es den privaten- und den Arbeitsalltag erleichtern. Es könnte zum Beispiel in Schulen Anwendung finden und den Unterricht praktischer und zum Anfassen gestalten. Lerninhalte könnten altersgerecht und spielerisch vermittelt werden, so, dass auch unterschiedliche Lerntypen dabei berücksichtigt würden. Lernmaterial wäre immer und überall zugänglich, zudem immer auf dem neuesten Stand, da Aktualisierungen schneller umgesetzt werden könnten. Kindern mit Lernschwäche könnte rund um die Uhr ein:e Berater:in in Form Künstlicher Intelligenz zur Verfügung gestellt werden. Die gesammelten Daten könnten ein regelmäßiges Überprüfen des Lernstandes ermöglichen, sodass auch die Lerngeschwindigkeit angepasst werden könnte. Auch im Rahmen von Nachhilfeunterricht ließe sich dies abbilden. Weil die Angebote dauerhaft Erreichbarkeit wären, könnte dies ein hohes Maß an Druck aus dem Schulalltag nehmen und Kindern eine bessere, individuelle Bildung ermöglichen. 

Im Feld der Beratung hätte die Metaverse-Technologie ebenfalls zahlreiche Ansatzpunkte für eine konstruktive Veränderungen: Hilfe bei der Antragsstellung in Ämtern und Behörden, Fitness- und Ernährungsberatung, Lifecoaching, Yogakurse – all das ließe sich im Metaverse darstellen und in den Abläufen optimieren.So erhielte in diesen Metaverse-Zukunftsszenarien jede Person uneingeschränkt Zugang zu unterschiedlichen, auf die individuellen Bedürfnisse angepassten Angeboten, ohne dass dabei möglicherweise die eigene eingeschränkte Mobilität oder lückenhafte Integration in den Alltag Hindernisse bildeten. Körperlich eingeschränkte Menschen beispielsweise könnten so besser in die Gesellschaft und das tägliche Leben inkludiert und integriert werden.

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