PIA: Die Prospektive Monitoring und Management-App


Durch die vomHZI entwickelten App PIA können die Nutzer:innen aktiv ihre Symptome melden. Dadurch möchte das Institut das Infektionsgeschehen in der Bevölkerung beobachten und erforschen.

Apps werden immer mehr in Studien eingesetzt werden. (Foto von Markus Winkler auf Unsplash)

 

Wissenschaftler:innen des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) haben die App entwickelt. Nutzer:innen können so ihren Gesundheitszustand inklusive ihrer Symptome über einen längeren Zeitraum in Echtzeit berichten. Im Fall von Schnupfen z. B. können die Nutzer sich selbstständig einen Nasenabstrich entnehmen.

„Die Proben gehen dann an das Institut für Virologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und werden auf viele typische respiratorische Erreger analysiert“, erklärt Jana-Kristin Heise, stellvertretende Studienzentrumsleiterin am NAKO Standort Hannover. Anschließend erhalten die jeweiligen Nutzer:innen das resultierende Laborergebnis über PIA.

App als Teil einer Studie

Die App ist eine Maßnahme des NAKO Zusatzprojekts „ZIFCO“, auch Level-3-Projekt2 genannt. An der Studie nehmen 1.000 Nutzer teil und können wöchentlich – mittels PIA – über ihren Gesundheitszustand berichten und versenden im Fall von Krankheitssymptomen dafür vorgesehene Nasenabstrichsets.

Bisher wird vom Team beobachtet, „dass Teilnehmende, die grundsätzlich eine höhere Bereitschaft haben technische Systeme zu nutzen, die App besser bewerteten als Teilnehmende, die weniger technikaffin sind. Wir waren von dem Ergebnis überrascht, dass Frauen und junge Menschen das System PIA weniger zuverlässig nutzen als Männer und ältere Personen“.

Heise betont, dass eine verlässliche Infektionssurveillance auch in Studien (Beobachtung des Infektionsgeschehens) nicht ohne digitale Systeme möglich ist. „Es steht nicht zur Debatte, ob digitale Systeme in Zukunft mehr und mehr in der epidemiologischen Forschung Anwendung finden, sondern viel mehr, wie diese verbessert werden können, um Nutzer*innen dazu zu motivieren ein System regelmäßig und über einen längeren Zeitraum zu nutzen.“

 

Das Ziel der ZIFCO-Studie ist u.a. Risikofaktoren für akute Infektionskrankheiten wie Atemwegs-, Magen-Darm- oder Harnwegsinfektionen zu untersuchen und so herauszufinden, warum manche Menschen häufiger krank werden als andere oder was Menschen auszeichnet, die seltener an diesen Infekten erkranken.

Das HZI ist Mitgliedsinstitution der NAKO Gesundheitsstudie (NAKO).

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