Sachsen ist Modellregion für Deutschlands Gesundheitsversorgung


Ob auf dem Land oder in der Stadt – wie gut jemand medizinisch versorgt ist, hängt auch davon ab, wo jemand wohnt. Das Innovationsfondsprojekt „Mo2Regio“ untersucht am Beispiel Sachsen, wie gut Kinder und Demenzkranke versorgt sind und wie sich das optimieren lässt.

Das WIG2 Institut ist ein unabhängiges und neutrales Forschungsinstitut, das gesundheitsökonomische Analysen sowie Gesundheitssystemforschung auf Basis von elektronisch verfügbaren Gesundheitsdaten durchführt. (Fotocredit: Screenshot WIG2)

Demenz trifft Frauen öfter als Männer, überwiegend Menschen älter als 65 Jahre – und ist in den Bundesländern unterschiedlich häufig: Am höchsten ist der Anteil von Menschen mit Demenz in Sachsen und Sachsen-Anhalt (2,5%), gefolgt von Thüringen (2,4%). Am niedrigsten ist er in Hamburg und Berlin (1,7%)

Schon diese Zahlen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zeigen: Der medizinische Bedarf für die Betroffenen ist regional ganz verschieden. Weitere Faktoren kommen in der Versorgungsplanung hinzu – sie lassen sich durchaus optimieren.

Unter dem Namen „Mo2Regio“ ist daher ein sektorenübergreifendes Monitoring und die Modellierung der regionalen Gesundheitsversorgung gestartet. Dabei handelt es sich um ein Innovationsfondsprojekt im Bereich Versorgungsstrukturplanung.

Das Ziel: Die Planung und Steuerung der Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Deutschland gleichermaßen und für die unterschiedlichen Regionen passgenau zu ermöglichen – evidenzbasiert und ressourcenschonend. Dafür kooperieren Wissenschaftler:innen aus Dresden, Leipzig und München.

Sachsen als Beispiel für Deutschland

Im Forschungsprojekt „Mo2Regio“ widmen sich Wissenschaftler:innen der Technischen Universität München, der Universität Leipzig und des WIG2 (Wissenschaftliches Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung) unter Leitung des Zentrums für Evidenzbasierte Medizin (ZEGV) der Technischen Universität Dresden der Fragestellung: Wie lässt sich regionale Gesundheitsversorgung sektorenübergreifend erfassen, modellieren und steuern?

Das Ganze geschieht an der Modellregion Sachsen. Für diese werden die Versorgungsbereiche Kindergesundheit und Demenz bespielhaft untersucht. Anschließend sollen daraus Logiken abgeleitet werden, die sich auf andere Bereiche und Regionen übertragen lassen.

Analyse über ein Gesundheits-Dashboard

Hierfür werden umfangreiche Daten zusammengeführt. Dazu zählen GKV-Routinedaten, Daten von statistischen Ämtern, Registerdaten und Daten aus Bevölkerungs- sowie Patient:innenbefragungen. Die Daten fließen in einer digitalen Plattform, einem Gesundheits-Dashboard, zusammen. 

Dort werden sie so aufbereitet, dass ein umfassendes Abbild der aktuellen Gesundheitsversorgung für die Region Sachsen zur Versorgung von Kindern und an Demenz Erkrankten entsteht. Über Algorithmen können darauf aufsetzend Entwicklungsrisiken und -potenziale prognostiziert werden, heißt es in der Beschreibung des Innovationsfondsprojekt. In der Folge könnte die medizinische Versorgung für alle Menschen in Deutschland optimiert werden.

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