Prof. Dr. Rolf-Detlef Treede, Präsident der AWMF, steht fest: „Eine patientenzentrierte Gesundheitsversorgung kann nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Sektoren gelingen.“ (Foto von Joseph Corl auf Unsplash)
Für die AWMF sind folgende Aspekte wichtig:
Zielsetzung:
- Überwindung der Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung für eine effektivere und ganzheitlichere Patientenversorgung.
- Förderung sektorenübergreifender Zusammenarbeit im Gesundheitswesen.
Herausforderungen:
- Hürden bei Übergängen zwischen Versorgungssektoren, z. B. Informationsverlust, Doppeluntersuchungen, fehlerhafte Medikationen.
- Belastung des Personals und negative Auswirkungen auf Patientensicherheit und Effizienz.
Lösungsansätze:
- Wissenschaftlich fundierte Strategien für eine sektorenübergreifende Versorgung.
- Modellprojekte zeigen Erfolg: Kooperation in der Weiterbildung zwischen ambulanten und stationären Einrichtungen | Stationsäquivalente Behandlung (StäB) als patientenzentrierte Alternative in der Psychiatrie | Einführung von Hybrid-DRGs und tagesstationären Behandlungsmöglichkeiten durch die Krankenhausreform.
Forderungen:
- Regionale und gemeinsame Planung von ambulanten und stationären Leistungen.
- Ausbau kleiner Krankenhäuser zu sektorenübergreifenden Versorgungseinrichtungen.
- Einbindung wissenschaftlicher Expertise in den Reformprozess.
Erfolgreiche Modellprojekte als Vorbild
Best-Practice-Beispiele zeigen bereits, dass sektorenübergreifender Ansätze erfolgreich sein können. In Kiel kooperieren ein medizinisches Versorgungszentrum und das Universitätsklinikum bei der ärztlichen Weiterbildung. In der Psychiatrie bietet die „Stationsäquivalente Behandlung“ eine wirksame Alternative zur stationären Versorgung: Patienten werden zuhause betreut – mit höherer Zufriedenheit und gleichbleibender Behandlungsqualität.
Krankenhausreform als Chance
Die jüngst eingeführten Hybrid-DRGs und tagesstationären Behandlungsmöglichkeiten markieren wichtige Schritte zur sektorengleichen Vergütung und stärkeren Kooperation zwischen ambulanten und stationären Einrichtungen. Gleichzeitig sollen kleinere Krankenhäuser zu integrierten Versorgungseinrichtungen ausgebaut werden, um regionale Versorgungslücken zu schließen.
Langfristige Ziele
Eine gemeinsame Planung von ambulanten und stationären Leistungen sowie ein funktionierendes Primärarztsystem sind essenziell für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung. Die AWMF fordert die stärkere Einbeziehung wissenschaftlicher Expertise und appelliert an Politik und Akteure, die sektorenübergreifende Versorgung weiter voranzutreiben.
„Eine patientenzentrierte Gesundheitsversorgung kann nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Sektoren gelingen“, betont Prof. Dr. Rolf-Detlef Treede, Präsident der AWMF.
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