CMA: Critical Medicines Alliance

Denn von der Leyen findet, dass die Industrie aufgefordert ist, Antworten auf Lieferprobleme bei Arzneimitteln zu geben. Die CMA ist auf fünf Jahre angelegt und wird in zwei Arbeitsgruppen Maßnahmen und Lösungen erarbeiten. Die beiden Vorsitzenden werden noch benannt. Gegen Ende des Jahres, spätestens aber Anfang 2025 soll ein Strategiepapier mit konkreten Handlungsempfehlungen vorgelegt werden.

Fokus auf Lieferketten von kritischen Medikamenten

Die erste Arbeitsgruppe wird sich mit Fragen hinsichtlich der Kapazitätsbildung befassen, während die zweite Gruppe die Vulnerabilität der Lieferketten von kritischen Arzneimitteln untersucht. 

Dafür wird die im Dezember des letzten Jahres veröffentlichten Liste kritischer Arzneimittel verwendet und wiederum davon die Produkte ausgesucht, bei denen es bereits zu Lieferengpässen gekommen ist und die bei Nicht-Verfügbarkeit den größten Schaden anrichten. Hierzu zählen u.a. die Antibiotika Amoxicilin, das Benzodiazepin Clonazepam sowie eine Hepatitis B Vakzine.

Kritik an der Zusammensetzung der Arbeitsgruppen

Die Arbeitsgruppen sollen ab Mai monatlich zusammenkommen. So soll sichergestellt werden, dass fachlicher Input gegeben und der Diskussionsverlauf inhaltlich mitbestimmt werden kann. Doch Kritiker befürchten, dass je nach Zusammensetzung der Arbeitsgruppen Interessen bedient werden, die nicht zwingend zur Problemlösung notwendig, möglicherweise aber teuer sind. 

Die CMA sollte als eine wirkliche Chance gesehen werden, gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie Produktion, Lieferung, Lagerung und Verteilung von Arzneimitteln besser abgestimmt und koordiniert werden können, um Engpässe bestmöglich zu vermeiden.