DocMorris: gematik-Zulassung für E-Rezept-Einlösung


Damit hat das Unternehmen freie Fahrt, so wie es selber betont, um „der erste zugelassene Anbieter für eine eHealth-CardLink-Lösung“ zu sein. Und seit dem 17.4. ist es so weit.

DocMorris war schon immer für mehr Digitalisierung. Nun hat sie einen weiteren Schritt beim E-Rezept geschafft. (Foto: Screenshot Website / PM—Report)

 

DocMorris hat den Prozess für die Produkt- und Anbieterzulassung für die volldigitale Einlösung von E-Rezepten über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) abgeschlossen und von der gematik die entsprechende Zulassung erhalten. Der Rollout der neuen E-Rezept-Funktion in der DocMorris App ist „umgehend gestartet“ worden.

Walter Hess, CEO von DocMorris, ist überzeugt von dem eigenen Service, denn „wir sind der erste zugelassene Anbieter für eine eHealth-CardLink-Lösung und setzen darauf, dass sie viele Patientinnen und Patienten überzeugt. Das E-Rezept ist ein elementarer Baustein unseres DocMorris Gesundheitsökosystems, mit dem wir allen Menschen eine möglichst einfache und zuverlässige Gesundheitsversorgung bieten wollen.“

Außerdem betont er noch: „Das E-Rezept hat das traditionelle rosa Papierrezept mittlerweile weitgehend abgelöst. Rund 70% aller Verordnungen werden in Deutschland bereits elektronisch ausgestellt.“

CardLink-Verfahren gestartet

Seit Mittwoch (17. April 2024)  ist das CardLink-Verfahren in die App von DocMorris integriert worden. Für einen „ersten Probe-Scan“ bietet das Unternehmen einen Bonus von 10 Euro an.

Laut der Geschäftszahlen von DocMorris waren Umsätze bei den Rx-Arzneimitteln rückläufig. Von daher setzt die Versandapotheke wie die anderen Versender auf den neuen Einlöseweg. 

DocMorris wird aber nicht die einzige Apotheke sein, die sich der Technik bedienen.Die Shop Apotheke und die Anbieter, die den Vor-Ort-Apotheken die Technik zur Verfügung stellen wollen, werden nachziehen. Gedisa arbeitet an einer Lösung gemeinsam mit ia.de. Ebenso gesund.de möchte im Mai das Einlösen des E-Rezepts anbieten.

Einlösen per eGK in der DocMorris App


Zuerst muss die DocMorris App auf dem Smartphone installiert und die Anmeldung erfolgt sein. Wenn man die App öffnet und die Funktion „E-Rezept einlösen“ wählt, wird der Vorgang mittels SMS protokolliert und man wird durch die Eingabe der auf der eGK aufgedruckten Zugangsnummer (CAN) identifiziert. 

Die eGK wird dann mit dem Chip an die Rückseite des NFC-fähigen (Near Field Communication) Smartphones gehalten und die Medikationsdaten werden übermittelt. Anschließend kann der Patient sein E-Rezept und die darauf verordneten Medikamente einsehen, sowie bei Bedarf zusätzliche Gesundheitsprodukte auswählen und in den Warenkorb legen. Die Eingabe einer eGK-PIN ist nicht erforderlich.

Sicherheitsbedenken bei der App

Zwar wird von Seiten der Versandapotheke beteuert, dass „mit der offiziellen Zulassung die gematik die sicherheitstechnische und datenschutzrechtliche Eignung des eHealth-CardLink von DocMorris bestätigt.“ Auch die festgelegten Sicherheitsvorgaben sind umgesetzt und die Wirksamkeit durch unabhängige Gutachter bestätigt worden. Vor jedem Abruf von E-Rezepten werden insbesondere die Echtheit und Gültigkeit der genutzten Gesundheitskarte geprüft.

Allerdings stehen dennoch Sicherheitsbedenken im Raum. Diese Apps sind eben nicht spezifiziert und aus diesem Grund hat der GKV-Spitzenverband die Spezifikation abgelehnt. Gegenüber der Deutschen Apotheker Zeitung (DAZ) kritisierte eine Sprecherin des Verbands:

„Das finden wir, wie auch die Vertreter der Leistungserbringer in der gematik, nicht angemessen, da hier jeder Apps entwickeln kann und niemand prüft, was die Apps dann mit den Daten machen. Es kann nicht sein, dass alles in der TI hochsicher und zugelassen sein muss und hier darf der freie Markt ohne Überprüfung einfach eine App anbieten.“

Die Versandapotheke wirbt mit schnellem Service

Im Zuge dieser Neuigkeiten, verpasst die Versandapotheke nicht, ihre Schnelligkeit anzupreisen und sich gegen die Vor-Ort-Apotheke abzuheben: 

„Das E-Rezept macht die Versorgung durch Online-Apotheken schneller und effektiver. Wer ein E-Rezept bei DocMorris bis 20 Uhr einlöst, erhält sein Medikament bereits am nächsten Tag geliefert. Dies gilt bundesweit, auch für Regionen mit schlechterer Versorgungsinfrastruktur beziehungsweise für Menschen mit weiten Wegen zur nächsten Vor-Ort-Apotheke.“

Chronisch kranke Patienten mit Dauermedikation können sich für ein Folgerezept-Abo einschreiben. Und durch das E-Rezept können Ärztinnen und Ärzte ihren Patienten Verordnungen auch im Rahmen einer telemedizinischen Betreuung ausstellen und zukommen lassen.

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