Elektronische Patientenakte: Sinkende Akzeptanz


Das Bundesgesundheitsministerium trommelt wie wild für die ePA — doch schon bevor diese überhaupt da ist: Die Versicherten, sprich Anwender:innen, sind skeptisch.

Ein Schritt zu mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen: die elektronische Patientenakte. (Foto von Ula Kuźma auf Unsplash)

 

Laut Deloitte ist die Skepsis gegenüber der elektronischen Patientenakte (ePA) leicht gestiegen: 33% der Befragten will wahrscheinlich oder bestimmt von seiner Opt-out-Option Gebrauch machen und der automatischen Einführung der ePA durch die Krankenkasse widersprechen. Das eigentliche Ziel des BMG ist es, dass bis Ende 2025 80% der Versicherten die digitale Patientenakte nutzen.

Zusatznutzen wird angezweifelt

In der Umfrage geben sich vor allem die Jüngeren skeptisch: Dachten im vergangenen Jahr noch 45% der 18- bis 24-Jährigen, dass sie der ePA-Nutzung wahrscheinlich oder bestimmt nicht widersprechen würden, so denken das aktuell noch 37%.

Vor allem befürchten 58% der Befragten, dass ihre Daten nicht ausreichend sicher sind, weitere 55% haben Zweifel am Zusatznutzen. Doch das Bild ist nicht einheitlich, betont Deloitte. Die meisten Verbraucher:innen sind sich bewusst, dass Gesundheitsdaten einen erheblichen Mehrwert in der Forschung sowie der Entwicklung von personalisierten Behandlungsmethoden haben.

83% der Befragten sehen grundsätzlich einen Vorteil in der Nutzung von Gesundheitsdaten. 60% hoffen dadurch auf eine bessere Versorgung; 44% erwarten geringere Beiträge zur Krankenversicherung (Mehrfachnennungen möglich). Doch lediglich 47% bezeichnen sich selbst als offen oder sehr offen für das Teilen ihrer Gesundheitsdaten.

Ibo Teuber, Partner bei Deloitte und zuständig für den Gesundheitssektor, findet, dass „die Befragung zeigt: Wir müssen die Menschen stärker über die Vorteile eines umfassend digitalisierten Gesundheitswesens aufklären und den Mehrwert zum Beispiel der elektronischen Patientenakte greifbar machen. Das ist eine der Voraussetzungen für den Erfolg der ePA und die weitere Digitalisierung des Gesundheitswesens.“

Das macht allerdings das BMG zusammen mit der gematik auf der extra eingerichteten Website: ePA für alle. Aber anscheinend erreicht das noch nicht wirklich alle.

Zwar gibt es Aufklärung und Erklärung zur ePA: Das scheint aber nicht wirklich bekannt oder genutzt zu werden. (Quelle: gematik - ePA für alle)

Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Befragung von 1000 Verbraucherinnen und Verbrauchern im August 2024. 

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