Gesundheitspolitik: „Herbst der Reformen“


So hat es Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach in seiner Rede zum Bundeshaushalt 2025 ausgedrückt.

Für Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist es „ein wichtiger Herbst der Reformen.“ (Foto von Aaron Burden auf Unsplash)

 

Er betonte: „In der Gesundheitspolitik stehen wir vor einem Herbst der Reformen, Reformen, die wir von langer Hand vorbereitet haben. Diese Reformen sind sehr wichtig, und sie betreffen die gesamte Gesellschaft.“

Denn geplant sind u.a. die Krankenhausreform, das Medizinforschungsgesetz, die Entbürokratisierung in Arztpraxen, die Digitalisierung durch beispielsweise die Einführung der elektronischen Patientenakte und ein neues Konzept für die Pflege bzw. für pflegende Angehörige.

Geht es zum Beispiel um die Digitalisierung, sieht Lauterbach Deutschland als „ein Entwicklungsland. Seit 20 Jahren ist es uns nicht gelungen, die elektronische Patientenakte einzuführen. Das werden wir im Januar und im Februar des nächsten Jahres schaffen. Wir werden einen Digitalisierungssprung erreichen. Wir haben das elektronische Rezept schon eingeführt. Die Digitalisierung, die wir jetzt einführen, ist dringend notwendig. Ohne diese Digitalisierung werden wir den Übergang in ein modernes Gesundheitssystem nicht schaffen. Wir sind jetzt dabei, das umzusetzen. 20 Jahre hat es gedauert, jetzt kommt es endlich.“

Zudem bekräftigte er, auch die Forschung zu verbessern: „Forschung hat etwas mit der Qualität der Versorgung zu tun, nicht nur zukünftig, sondern auch jetzt. Wenn ein Mensch mit einer schweren Krebserkrankung austherapiert ist und alle verfügbaren Therapien nicht gewirkt haben, dann ist oft die letzte Hoffnung die Forschung, die Teilnahme an einer Studie, bei der etwas ausprobiert wird, was helfen kann, was aber noch nicht zugelassen ist. Die Frauen und Männer in Dänemark haben in dieser verzweifelten Situation eine zehnfach höhere Wahrscheinlichkeit, an einer solchen, oft lebensrettenden Studie teilzunehmen. Das ändern wir durch das Medizinforschungsgesetz. Wir wollen, dass auch in Deutschland die Menschen, die für ihr blankes Überleben auf die Forschung angewiesen sind, Zugang zu dieser Forschung bekommen - eine längst überfällige Reform.“

Mit der „unerträglichen Bürokratie in unseren Arztpraxen“ möchte Lauterbach ebenso Schluss machen. „Das schaffen wir ab, indem wir die Hausärzte entbudgetieren, wie wir es bei den Kinderärzten schon gemacht haben. Wir schaffen den Arzneimittelregress weitestgehend ab. Wir befreien uns von der Quartalspauschale und werden die Praxen damit endlich - das ist überfällig - deutlich entbürokratisieren. Das ist ein wichtiger Schritt nach vorne.“

Zum Schluss seiner Rede meint er, dass „wenn wir diesen Herbst der Reformen gemeinsam hinter uns haben, dann wird unser Gesundheitssystem in einer viel besseren gesundheitlichen Verfassung sein als jetzt …“

 

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