Das deutsche Gesundheitswesen ist auf medizinische Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. (Foto von Accuray auf Unsplash)
Ärztemangel ist vorprogrammiert
Die ärztliche und pflegerische Versorgung bröckelt im deutschen Gesundheitswesen: Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) rechnet mit einem Mangel an 30.000 bis 50.000 Ärztinnen und Ärzten bis zum Jahr 2040.
Von den gemeldeten Ärzten in Deutschland hatte 2023 mehr als jeder siebte keine deutsche Staatsangehörigkeit. Für die Bundesärztekammer (BÄK) ist das ein „Höchststand“. Zum 31. Dezember 2023 waren es knapp 64.000. Die Zahl habe sich innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt. Das Statistische Bundesamt ging im Mai 2024 davon aus, dass jeder achte Arzt 2023 keine deutsche Staatsangehörigkeit hatte.
Bürokratie steckt fest
Doch obwohl das Gesundheitswesen auf medizinische Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen ist, werden entweder Abschlüsse erst gar nicht anerkannt oder es dauert durchschnittlich immer länger, bis deutsche Behörden diese anerkennen. Laut der Vorsitzenden vom Marburger Bund, Susanne Johna, brauchen Anerkennungsverfahren nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums im Schnitt 18 bis 24 Monate.
„Es ist natürlich eine Verschwendung ärztlicher Arbeitskapazität, wenn diese Menschen nicht bei uns arbeiten können als Ärztinnen und Ärzte – und stattdessen Pizza austragen. Das zeigt, dass wir da behördlich schnell besser werden müssen“, findet Johna.
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